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. Abb. 4.11 Blick über Waikiki (Hawaii)
Floridas esen seien insbesondere von Liberalen oder linken
Politikern dankbar aufgegrien worden. Dieses habe dazu ge
führt, dass viele Städte in den Kunstsektor oder teure Rad und
Wanderwege investiert haben, um so die Kreativen anzuziehen,
anstatt die Steuergelder innovativen Unternehmen zukommen
zu lassen. Piiparinen (2013) zufolge hat es Florida geschickt ver
standen, zunächst ein Untergangsszenario zu entwerfen und an
schlieend einen Weg aus der drohenden Krise aufzuzeigen, dem
sich keiner entziehen kann, da niemand als uncool, intolerant
oder nicht kreativ gelten möchte.
Arbeiter die Industriestädte. Früher zogen die Einwanderer in
die Städte aufgrund ihres groen Angebots an Arbeitsplätzen
in der Industrie. Die heutigen hoch qualizierten Dienstleister
sind hervorragend ausgebildet und verdienen gut, sie sind kon
sumorientiert und können ihren Wohnstandort weitgehend frei
wählen. Die Eliten haben einen kosmopolitischen Lebensstil ent
wickelt, den die Städte befriedigen müssen. Unter dem Einuss
des gesellschalichen Wandels und globaler Entwicklungstrends
ist der Konsum wichtiger als die Produktion geworden. In einer
Gesellscha mit vielen Singles und kinderlosen Paaren sind nicht
mehr gute Schulen und Kirchen die wichtigsten Faktoren bei der
Suche nach einem Wohnstandort, sondern Freizeiteinrichtungen.
Städte wie New York, Chicago oder San Francisco haben auf die
veränderten Konsumgewohnheiten und Lebensstile der Bewoh
ner reagiert. Die Konsumenten wollen organisches Essen, Cafés,
Wochenmärkte, Galerien und eater; also werden diese Dinge
angeboten. Städte, die sich durch die Nachfrage ihrer Bewoh
ner verändern, werden zu Konsumentenstädten (Rushton 2009,
S. 168; Zukin 2010, S. 27).
Noch vor wenigen Jahrzehnten waren Wachstum und Erfolg
abhängig von der Schaung neuer Industriearbeitsplätze, wäh
rend in neuerer Zeit diejenigen Städte besonders erfolgreich wa
ren, die die Wünsche der neuen Eliten bedienten (Fainstein und
Judd 1999, S. 2). Auf nationaler und auf globaler Ebene stehen
4.4
Konsumenten und Touristenstädte
Eine Reihe USamerikanischer Städte ist mit dem Tourismus
gro geworden. Tausende oder sogar Zehntausende Hotel
zimmer, ein groe Zahl Restaurants, FastFoodAnbieter und
die unterschiedlichsten Vergnügungseinrichtungen versuchen
so viele Besucher wie möglich anzuziehen. Das gilt für Miami
Beach, Las Vegas oder das zu Honolulu auf Hawaii gehörende
Waikiki ( . Abb. 4.11 ). Darüber hinaus sind in neuerer Zeit Kon
sumentenstädte entstanden. Mit der Deindustrialisierung und
dem Wandel zur Dienstleistungsgesellscha haben sich neue
Eliten gebildet, die die Städte anders nutzen als vor ihnen die
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