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. Abb. 4.2 Neubau der New York Times, eine der global bedeutendsten Zeitungen
4.1.1
New York
linear verlaufen; Phasen eines relativen Bedeutungsgewinns
haben sich mit Phasen eines Bedeutungsrückgangs abgewech
selt (Fainstein 2011). Die Zahl der Headquarter transnational
agierender Unternehmen stellt einen wichtigen Indikator für
die Bedeutung einer global city dar, da hier die wichtigen Ent
scheidungen getroen und die weltumspannenden Firmennetze
koordiniert werden (Kujath 2005, S.  13). Mit 18  Hauptsitzen
der 100 umsatzstärksten Unternehmen in den USA steht New
York unangefochten an der Spitze. Diese konzentrieren sich
alle auf nur wenige Baublöcke südlich des Central Park und an
der Südspitze Manhattans. Es folgen San Francisco mit acht,
Chicago mit sechs, Minneapolis mit fünf und Houston, Atlanta
und Washington, D.C., mit jeweils vier Unternehmenszentralen
( . Abb. 4.1 ). An den genannten Standorten sind die Headquar
ter aber nicht auf so einen engen Raum konzentriert wie in New
York, sondern benden sich teils auerhalb der Kernstädte. Das
gilt insbesondere für San Francisco, wo mehrere HightechUn
ternehmen wie Apple oder Hewlett Packard im südlich gelege
nen Silicon Valley angesiedelt sind. Es handelt sich daher eher
um global regions als um global cities. Die GlobalcityForschung
hat sich überwiegend mit New York, Chicago und Los Angeles
beschäigt, aber auch Washington, D.C., stellt ein interessantes
Fallbeispiel dar.
Die Kolonisten wählten im 17.  Jahrhundert den Standort der
späteren Stadt New York aufgrund der Nähe zum Atlantik sowie
der geschützten und im Winter meist eisfreien Lage. Zudem bot
der Hudson River Zugang zu einem groen Hinterland. Da der
Handel schon früh nicht auf das Mutterland und andere Kolo
nien begrenzt war, entwickelte sich New York 1820 zum gröten
Hafen der Welt. Einen enormen Bedeutungszuwachs erlebte er
durch die Erönung des ErieKanals 1825, der den Hudson River
mit den Groen Seen verband. Bald erschloss die Eisenbahn ein
immer gröeres Hinterland. New York wurde zur Drehscheibe
des nationalen und internationalen Warenhandels und aufgrund
des groen Arbeitskräebedarfs zum wichtigsten Anlauafen für
Immigranten, die ein stets groes Angebot an preiswerten Arbeits
kräen garantierten (AbuLughod 1999, S. 37 u. 72; Jackson 1995,
S. 581 f., 926 f. u. 977 f.). Im 19. Jahrhundert entwickelte sich New
York zu einer Industriestadt, in der sich die Bekleidungsindustrie,
die Stahlindustrie und das Druck und Verlagswesen etablierten.
Regelmäige Schisverbindungen nach Europa garantierten den
zuverlässigen Erhalt von Nachrichten vom alten Kontinent, und
New York entwickelte sich schon früh zum führenden Presse und
Verlagsstandort des Landes ( . Abb. 4.2 ). Es entstanden riesige
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