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gen der eigenen Ethnie lebt, bevorzugt werden. Li (2009) hat für
die drei östlich von Los Angeles gelegenen Gemeinden Monte
rey Park (60.000 Einw.), Alhambra (83.000 Einw.) und Arcadia
(56.000 Einw.), in denen mehr als die Häle der Einwohner asi
atischer, insbesondere chinesischer Herkun ist, den Begri eth
noburb geprägt. Chinesen sind erstmals in groer Zahl nach den
Unruhen in Watts, einem Stadtteil von Los Angeles, im Jahr 1965
in den suburbanen Raum umgezogen, wo sie sich auf die drei ge
nannten Orte konzentrierten. Seit den 1980erJahren haben sich
viele chinesische Neueinwanderer sofort hier angesiedelt. Der
Anteil der Asiaten erreicht in Monterey Park inzwischen einen
Spitzenwert von 67 % (USA: 4,8 %). Ethnoburbs sind Li (2009) zu
folge multiethnische Gemeinden im suburbanen Raum, in denen
eine einzelne Ethnie stark dominiert, aber nicht unbedingt die
Häle der Bevölkerung stellen muss. Sie ermöglichen Angehöri
gen von Ethnien, die in den USA eine Minderheit stellen, einen
wirtschalichen Aufschwung, ohne sich den Werten der ameri
kanischen (weien, nichthispanischen) Mehrheitsgesellscha
anpassen zu müssen. Li (2009, S. 172) zufolge müssen die ethno
burbs im Gegensatz zu Ghettos auf freiwilliger Basis entstanden
sein. Ein ethnoburb ist nach dieser Denition auch die in der
MA Detroit gelegene Stadt Dearborn (2010: 98.000 Einwohner),
wo sich die Konzernzentrale und eine groe Produktionsstätte
der Ford Motor Company benden. 38 % der Bevölkerung Dear
borns sind arabischen Ursprungs (   www.census.gov ). In Dear
born steht die gröte Moschee des Landes und ist mit dem Arab
American National Museum das einzige Museum dieser Ethnie
in den USA. Seit Ende 2011 strahlt der Fernsehsender TLC die
Reality Show All American Muslim mit Familien aus Dearborn
aus. Ethnoburbs sind keine Ausnahme mehr, denn inzwischen
stellen in zahlreichen suburbanen Gemeinden Schwarze oder
hispanics die mit Abstand gröte Gruppe. Die ethnoburbs sind
häug aufgrund sozialer und wirtschalicher Restrukturierungs
prozesse entstanden. Im Norden der MA Miami sind in vielen
Gemeinden die Schwarzen in der Überzahl, während westlich
der Kernstadt die hispanics dominieren ( . Abb. 5.26 ). Zumin
dest in den Gemeinden mit einem groen Anteil schwarzer Be
völkerung düre der Wohnstandort auf Verdrängungsprozesse
zurückzuführen sein. Nach der Denition von Li (2009) handelt
es sich nicht um ethnoburbs. Ob diese Unterscheidung sinnvoll
ist, ist eine andere Frage.
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