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. Abb. 5.34 Zerstörte Wohnhäuser in New Orleans
der Stadt nachgekommen. Einige hatten Angst vor Plünderungen,
andere wollten ihre Haustiere nicht zurücklassen oder hatten kein
Auto oder kein Benzin, mit dem sie die Stadt hätten verlassen
können. Als das Wasser immer höher stieg, kletterten manche
Menschen auf die Dächer ihrer Häuser oder gingen in letzter
Minute in das vergleichsweise hoch gelegene Sportstadion Su
perdome, wo katastrophale Zustände herrschten. Seit 1979 ist die
Federal Emergency Management Agency (FEMA) verantwortlich
für die Katastrophenhilfe, die nach den terroristischen Anschlä
gen von 2001 dem neu gegründeten Department of Homeland Se
curity (DHS) unterstellt wurde. Während der Flutkatastrophe von
New Orleans versagte FEMA völlig. Die Behörde war nanziell
unterausgestattet und auf die Zusammenarbeit mit einer groen
Zahl privater Unternehmen und gemeinnütziger Organisationen
angewiesen. Da sehr schnell gehandelt werden musste, wurden
häug die falschen Partner ausgesucht, und viele Auräge wurden
schlampig oder zu überhöhten Kosten ausgeführt (Gotham 2012,
S. 636637). Die Rettungsmanahmen liefen nur schleppend an,
aber letztlich wurde fast die gesamte Bevölkerung evakuiert. Die
ärmeren Menschen wurden mit Bussen nach Houston gebracht,
während viele der etwas Wohlhabenderen bei Verwandten,
Freunden oder in Hotels im ganzen Land unterkamen. Hurri
kan Katrina hat nicht nur New Orleans weitgehend zerstört,
sondern auch die angrenzenden Gemeinden. Das benachbarte
St. Bernard wurde noch stärker beschädigt als New Orleans.
Leider haben im südlichen Louisiana knapp 1600 Menschen ihr
Leben durch Hurrikan Katrina verloren. Viele Häuser standen
bis zum Dachrst unter Wasser, und es dauerte Wochen, bis das
Schmutzwasser abgepumpt war. Missmanagement bei den Hilfs
manahmen und Plünderungen haben die Situation verschär.
Schnell wurde klar, dass einige der tiefer gelegenen Stadtteile
völlig zerstört waren. Durch die Überutung waren zwei Drittel
der rund 215.000 Wohneinheiten zerstört oder aufgrund groer
Schäden unbewohnbar geworden ( . Abb. 5.34 ). Die nahe des
Mississippi gelegenen Stadtviertel wie das French Quarter und
die angrenzende Downtown mit vielen Büro und Hotelgebäu
den sowie der Garden District waren kaum betroen, da sie auf
oder nahe des Hochufers lagen, das den Rand der mit Wasser
vollgelaufenen Wanne bildet ( . Abb. 5.35 ). Hier waren allenfalls
die Dächer abgetragen oder die Fenster vom Wind eingedrückt
worden. Vor allem die Häuser in tieferen Lagen, in denen die
sozial Schwachen o in angemieteten Häusern lebten, waren zer
stört worden. Ganze Viertel waren nicht mehr bewohnbar, und
Wohnraum war zu einem knappen Gut geworden. Insbesondere
die ärmere Bevölkerung konnte nicht zurückkehren, da sie alles
verloren hatte. Die Versicherungen zahlten nur zögerlich, da viele
Menschen zwar gegen Sturm, nicht aber gegen Wasserschäden
versichert waren. Besonders schlecht wurden Mieter bedient, da
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