Geography Reference
In-Depth Information
14 UBahnlinien verbinden den Stadtteil mit dem restlichen
New York, und der unterirdische PATHTrain, dessen Station
am World Trade Center nach 9/11 völlig neu gebaut werden
musste, ermöglicht eine schnelle Fahrt nach New Jersey. Die U
Bahn und die neuen Stationen arbeiten heute ezienter als vor
den Anschlägen. Darüber hinaus ist die Südspitze Manhattans
mit 33 Buslinien und mehreren Fähren zu erreichen. Für ganz
Eilige steht ein Heliport zur Verfügung. Der gute öentliche
Nahverkehr bewirkt, dass die Bewohner der Downtown ihren
Arbeitsplatz in durchschnittlich 22 Minuten und somit 17 Mi
nuten schneller als die anderen New Yorker erreichen (Alliance
for Downtown Manhattan 2010, S. 9, u. 2011, S. 30).
1
2
Michigansee
3
Chicago
4
5
Central
area
5.2.3
Ausblick
Im Oktober 2012 mussten Bewohner, Beschäigte und Hotel
gäste der Downtown schmerzha erfahren, dass Gefahr nicht nur
durch Terroristen droht ( . Abb. 5.8 ). Hurrikan Sandy hat weite
Teile der mittleren Atlantikküste zerstört. In New York wurden
Teile von Long Island und Lower Manhattan hart getroen. Der
Strom el tagelang aus, Wasser lief in UBahnschächte und drang
besonders am Ufer des East River in Geschäe, Restaurants so
wie die Lobbys von Büro und Wohngebäuden. Für einige Tage
herrschte völliges Chaos, aber den Umgang mit Katastrophen
gewöhnt, beseitigten die New Yorker die Schäden schnell, und
der normale Alltag kehrte bald wieder ein. Angesichts des Kli
mawandels ist nicht auszuschlieen, dass sich solche Naturkata
strophen in Zukun häufen werden.
N
5 km
. Abb. 5.9 Chicago
Die Innenstadt hat sich zu einem Schaufenster einer moder
nen Stadt entwickelt und zieht heute Suburbaniten sowie natio
nale und internationale Besucher in groer Zahl an ( . Abb. 5.10 ).
Das Zentrum hat einen Aufwertungsprozess und einen Funkti
onswandel wie keine andere amerikanische Stadt erlebt. Nach
Jahrzehnten des Verfalls sprieen Apartmenthochhäuser wie
Spargel aus dem Boden, alte Bürogebäude werden zu Wohnge
bäuden umgewandelt, Hoteltürme und Shopping Center werden
gebaut, internationale Designer erönen FlagshipStores, Parks
und Grünächen werden angelegt und attraktive Freizeiteinrich
tungen erönet. Eine Innenstadt, die lange als gefährlich galt und
ein denkbar schlechtes Image hatte, hat sich zu einem lebendigen
Zentrum entwickelt, in dem die Menschen im Sommer gerne bis
in die Nacht in Straencafés sitzen oder anderen Vergnügungen
nachgehen.
5.3
Chicago. Von der Industrie zur
Konsumentenstadt
Chicago ( . Abb. 5.9 ) hatte immer eine weit diversizierte Wirt
scha als das monostrukturierte Detroit, und die Voraussetzungen
für einen erfolgreichen Strukturwandel waren vergleichsweise gut.
Heute sind mehr als 90 % aller Beschäigten der Stadt in Dienst
leistungen und weniger als 10 % in der Industrie tätig. Als Ar
beitgeber sind Banken, Versicherungen, die Terminbörsen und
zahlreichen Unternehmenssitze, aber auch die Universitäten, das
Hotel und Gastgewerbe und der Einzelhandel von groer Be
deutung (   www.census.gov ,   www.fortunemagazine.com , Hahn
2004). Chicago ist eine stark segregierte Stadt. Während der Süden
und Teile des Westens der Stadt durch starke Armut geprägt sind,
konzentrieren sich die wohlhabenden Bürger im Norden. Im Lauf
der kurzen Geschichte Chicagos ist es immer wieder zu Gewalt
und Ausschreitungen gekommen, und noch in den 1980erJahren
wurde die ethnisch polarisierte und zu Gewalt neigende Stadt als
Beirut by the Lake bezeichnet (Bennett 2010, S. 57). In den
folgenden Jahrzehnten ist die Kriminalitätsrate zwar gesunken;
da die dezitären Stadtteile aber zunehmend durch rivalisierende
Gangs terrorisiert werden, ist die Mordrate in neuerer Zeit wieder
angestiegen und ist derzeit weit höher als in New York (New York
Times 25.6.2012). Die auf der North Side Lebenden und die Tou
risten, die höchst selten oder nie in die Ghettos auf der South Side
fahren, nehmen die vielen Probleme nicht wahr.
5.3.1
Stadtumbau
Chicago wurde immer durch erfolgreiche Unternehmer geprägt,
deren Erfolg allerdings der Ausbeutung der Arbeiterschicht zu
verdanken war. Wahrscheinlich wurde keine andere Stadt Ame
rikas stärker durch den Kapitalismus geprägt als die Metropole
am Lake Michigan. Chicago stand immer in Konkurrenz zu New
York. Ein Unternehmer, der den Aufstieg in Chicago gescha
hatte, ging nicht nach New York, sondern setzte sich für Chicago
ein, das gröer, schöner und besser werden sollte als der Kon
kurrent an der Ostküste. An Selbstbewusstsein hat es Chicago
nie gemangelt: North Michigan Avenue is the Fih Avenue of
the Middle West; and already it looks forward to the day when
Search WWH ::




Custom Search