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. Abb. 4.39 The Castro in San Francisco
und in den 1990erJahren dominierten sie das Viertel. Seit Ende
der 1990erJahre wurden die Galerien durch die Boutiquen ame
rikanischer und internationaler Designer wie Ralph Lauren oder
Burberry verdrängt, die höhere Mieten zahlen konnten. Auch
wenn SoHo nicht mehr für Newcomer erschwinglich war, stärkte
es das kreative Potenzial und das globale Image der Stadt. Auf
strebende Jungkünstler siedelten sich in anderen Vierteln wie der
Lower East Side oder dem Meat Packing District an und leiteten
hier die gentrication ein. In dem ehemaligen Schlachthofvier
tel standen zudem gröere Ausstellungsächen zur Verfügung,
was auch viele der etablierten Galerien zu einem Umzug von
SoHo hierher veranlasste ( . Abb. 4.38 ) (Gratz und Mintz 1998,
S. 295298 u. 308; Zukin 2010, S. 238).
Brooklyn Heights war im frühen 19. Jahrhundert auf einem
Felsen am Ufer des East River mit einem sehr guten Blick auf
Lower Manhattan angelegt worden und war lange bevorzugter
Wohnstandort vermögender Händler und Geschäsleute. Als zu
Beginn des 20. Jahrhunderts zunehmend weniger vermögende
Pendler nach Brooklyn zogen, verlie die Oberschicht Brooklyn
Heights und die Bausubstanz verschlechterte sich zusehends. Die
Aufwertung wurde in den 1940erJahren eingeleitet, als Schri
steller wie Arthur Miller, omas Wolf und W. H. Auden hierher
zogen (Lees 2003, S. 24912491). Nachdem in Brooklyn der Bau
der umstrittenen Cadman Plaza West genehmigt worden war,
hatte die Stadt Manahmen zum Schutz der angrenzenden Bau
blöcke ergrien und hier 1964 den ersten historic district New
Yorks eingerichtet. In den folgenden Jahren und Jahrzehnten
zogen immer mehr Bewohner Manhattans nach Brooklyn, das
eine gute Alternative zwischen dem lauten und teuren Manhat
tan und dem verkehrsfernen suburbanen Raum bot (Osman
2011). In den 1990erJahren setzte eine neue Welle ein, die Lees
(2003) als supergentrication bezeichnet. Die neue Generation
von gentriern sind vielfach Banker, die die Häuser mit den
jährlichen Boni bar bezahlen und in einem zuvor unbekannten
Ma einer Edelsanierung unterziehen. Geld scheint keine Rolle
mehr zu spielen. Häug handelt es sich um relativ junge Käu
fer, die in anderen Teilen der USA oder im suburbanen Raum
aufgewachsen und die beengten New Yorker Wohnverhältnisse
nicht gewohnt sind. Häuser, die zuvor von mehreren Parteien
bewohnt worden waren, bauen sie zu Einfamilienhäusern um
und legen die Gärten nach suburbanen Vorbildern neu an. Alte
Baumbestände und Sträucher werden durch monotone Rasen
ächen mit überdimensionierten Grills ersetzt. Binnen weniger
Jahre haben Immobilienpreise und Einkommen der Bewohner
von Brooklyn Heights astronomische Höhen erreicht. Bei der
supergentrication erfahren Viertel ohne bauliche Verfallser
scheinungen und ohne sozioökonomische Dezite eine weitere
Aufwertung, wobei die Pioniere der gentrication verdrängt
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