Geography Reference
In-Depth Information
. Abb. 4.37 Gentrication in Chicago (adap
tiert nach Conzen und Dahmann 2006, S. 9)
Neuere Entwicklung
1980s
1980s
1. Welle
2. Welle
3. Welle
Lincoln
Park
Lincoln
Park
1970s
Bucktown
Bucktown
1970s
1990s
1990s
Old Town
Old Town
1960s
1960s
PaläoGentrication
(Verdrängung am Stadtrand
ansässiger Gärtner durch
Neureiche 1871-1914)
Near North
Side
Near North
Side
1980s
Wicker Park
Wicker Park
1980s
1980s
1980s
Noble
Square
Noble
Square
1990s
1990s
2000s
2000s
River
North
River
North
1990s
1990s
2000s
2000s
River-
front
River-
front
2000s
2000s
2000s
2000s
W. Loop
W. Loop
2000s
2000s
Printers
Row
Printers
Row
Near West Side
Near West Side
1980s
1980s
2000s
2000s
1990s
1990s
South
Loop
South
Loop
2000s
2000s
Pilsen
Pilsen
2000s
2000s
1990s
1990s
China-
town
China-
town
2000s
2000s
N
500 m
an das Erdzeitalter von Conzen und Dahmann (2006, S. 9) als
paleogentried bezeichnet ( . Abb. 4.37 ). Auerdem hatte es in
den 1930erJahren in bestimmten Vierteln in New York, New
Orleans, Charleston und Washington, D.C. (Georgetown), eine
Aufwertung der Bausubstanz bei gleichzeitiger Verdrängung der
ursprünglichen Bewohner gegeben. In den 1960erJahren setzte
gentrication in Chicago und anderen USamerikanischen Städ
ten in gröerem Umfang ein. Dupont Circle und Capitol Hill
in Washington, D.C., das South End in Boston, Lincoln Park
in Chicago, Inman Park in Atlanta, HaightAshbury und e
Castro in San Francisco gehören zu den bekanntesten gentried
neighborhoods der USA. Entsprechend hat das wissenschaliche
Interesse an den Umstrukturierungsprozessen zugenommen. In
den 1970er und frühen 1980erJahren konzentrierte sich die
Forschung auf empirische Untersuchungen. Man erhob Daten zu
Alter, Einkommen, Beruf, Lebensstil und ethnischer Zugehörig
keit der gentrier. Von wenigen Ausnahmen abgesehen, standen
die neuen Bewohner und nicht die Alteingesessenen im Vorder
grund. Da die Gründe auf der Hand zu liegen schienen, konzen
trierte man sich auf die Auswirkungen. Gentrication galt bald
als Allheilmittel für verfallene innerstädtische neighborhoods, zu
mal die Städte von höheren Grundsteuereinnahmen protierten.
Der Begri brownstoning entwickelte sich zu einem Synonym
für gentrication, da in New York ältere Gebäude aus Sandstein
(brownstones), die im Lauf der Zeit dunkler und rötlicher wer
den, bei den gentriern besonders beliebt waren (Lees et al. 2008,
S. 56). Seit Ende der 1970erJahre fragte man zunächst in Gro
britannien und etwas später in den USA auerdem nach den
Gründen für die Restrukturierungsprozesse und entwickelte
erste theoretische Erklärungsansätze (Smith und Williams 1986,
S. 2). Gleichzeitig wurde der Prozess der gentrication immer
komplexer, und man stellte fest, dass sich Ursachen und Aus
wirkungen an einzelnen Standorten deutlich voneinander unter
scheiden. Während sich frühe Denitionen noch sehr an Ruth
Glass anlehnten, wurden mit zunehmender Diversizierung des
Prozesses die Erklärungsansätze und Begrisbestimmungen dif
fuser. Im Lauf der 1980erJahren wurde klar, dass sich gentri
cation nicht auf die Aufwertung der Bausubstanz, die lange von
Verfallsprozessen gekennzeichnet war, und den Austausch der
Bevölkerung in einzelnen neighborhoods beschränkte, sondern
zu einer weitreichenden wirtschalichen, sozialen und räumliche
Restrukturierung führte (Lees 2003, S. 2490).
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