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. Abb. 4.34 Immobilien für Superreiche
Wacquant (2008, S. 1) beschäigt sich mit der in den hyperghet
tos der Grostädte lebenden schwarzen Bevölkerung der USA
und bezeichnet die Verlierer der amerikanischen Gesellscha
sogar als urban outcasts. Seiner Meinung nach stigmatisieren
Politiker, Presse und andere Stimmen die Armen und ihre Wohn
viertel, die sie als lawless zones, problem estates, nogo areas oder
wild districts bezeichnen. In der Tat trauen sich die Bewohner
der besseren Viertel nur äuerst selten oder nie in die hyper
ghettos und sind Ohnmachtsanfällen nahe, wenn ausländische
Besucher in die Armutsviertel fahren oder sich dort sogar zu
Fu bewegen (Beobachtung der Verfasserin). Diese Reaktionen
zeigen, dass die städtische Bevölkerung in den USA in unter
schiedlichen Welten lebt. Mike Davis (1992, S. 265322) hat den
Einuss der verschiedenen sozialen Gruppen und Ethnien auf
die zukünige Entwicklung von Los Angeles untersucht und eine
Radikalisierung angesichts steigender Konkurrenz um Ressour
cen vorausgesagt. Die Gegensätze zwischen den Angehörigen der
Unterklasse, bestehend aus Neueinwanderern und den working
poor, und den sozial und wirtschalich etablierten Bewohnern
der Stadt werde wachsen und somit auch das Koniktpotenzial,
das sich früher oder später gewaltsam entladen werde. Obwohl
sich seit den 1990erJahren die Gegensätze angesichts gesun
kener Sozialleistungen eher verschär als verringert haben, ist
die prophezeite Radikalisierung erstaunlicherweise noch nicht
eingetreten. Möglicherweise sind die Armen der hyperghettos so
sehr mit dem täglichen Überleben beschäigt, dass keine Kra
für gröere Aufstände bleibt.
4.6.3
Demografische Segregation
Aufgrund höherer Geburten und Einwanderungsraten altert
die USamerikanische Bevölkerung langsamer als die deutsche,
aber auch hier nimmt der Anteil älterer Menschen an der Ge
samtbevölkerung zu. Im Jahr 2000 war gut jeder siebte Ame
rikaner 65 Jahre oder älter; 2030 wird dieses auf jeden fünen
Amerikaner zutreen. Die demograsche Segregation hat in den
USamerikanischen Städten in den vergangenen Jahrzehnten zu
genommen, da selten mehr als zwei Generationen unter einem
Dach leben. Die empty nesters (Paare, deren Kinder das Haus
verlassen haben) ziehen in retirement communities oder bleiben
an dem früheren Standort wohnen. Die neighborhoods altern mit
ihren Bewohnern und werden de facto zu retirement communities
(NORC = naturally occuring retirement communities), obwohl
sie nicht als solche geplant wurden. 2004 hat gut ein Drittel der
Haushalte mit Senioren wenigstens 31 Jahre im selben Haus ge
lebt. Viele dieser neighborhoods sind in den 1950er bis 1970er
Jahren errichtet und nicht altengerecht gebaut worden. Gleich
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