Geology Reference
In-Depth Information
hrmeißel eine ziemlih mühselige Plakerei, ot ging es nur ein paar Zentimeter am
Tag vorwärts. Doh Hunäus hate eine Mission: Im Autrag der Königlih Hannov-
ershen Regierung wollte der Professor an der Polytehnishen Shule Hannover
nah Braunkohlelözen, Salzlagern oder Kalksteinvorkommen suhen. Im ganzen
Land plante er dazu insgesamt 13 Bohrungen. Bei Wietze hate Hunäus das
Bohrgestänge nun in der Nähe der sogenannten Teerkuhlen aubauen lassen. Das
war eine Stelle, an der Bauern seit Jahrhunderten immer wieder shwarze Klumpen
aufgesammelt haten. »Satansspek« nannten die Heidebewohner das komishe
Zeug. Der Teer eignete sih allerdings ganz vorzüglih als Wagenshmiere, manh
einer setzte ihn auh als Heilmitel bei diversen Leiden ein.
Hunäus hielt die miefenden Klumpen dagegen für Zeugen eines im Boden ver-
borgenen Braunkohlevorkommens - und setzte genau deswegen seinen Bohrer an.
Denn das wäre ein Rohstoffund gewesen, den man gut nah Hannover häte
melden können. Doh zunähst sah alles nah einem Misserfolg aus. In gut 35
Metern Tiefe traf die Bohrung auf einen Findling, einen Felsblok, den einst die
Gletsher der Eiszeit in Niedersahsens Provinz gehievt haten. Doh dann sikerte
zur Überrashung des kleinen Trupps doh eine dunkle Flüssigkeit aus dem Bohr-
loh: Es war Öl!
Nah dem Fund passierte zunähst wenig. Das Leben im Heidekaf Wietze verlief
in ähnlih gemählihem Tempo wie vorher. Erst der pensionierte Bahnbeamte Ed-
win Laurentine Drake, von seinem Arbeitgeber, der Seneca Oil Company, trotz
fehlender militärisher Würden stets als Colonel Drake vorgestellt , sollte das
ändern. Und das, obwohl er natürlih niemals auh nur in der Nähe von Wietze
war. Bei einer Bohrung in Titusville im US-Bundesstaat Pennsylvania stieß Drake
im August 1859 auf Öl. Die uelle in rund 21 Metern Tiefe war deutlih weniger
zählüssig als die Vorkommen in Wietze. Das hieß, dass aus den Bohrlöhern von
Titusville das Öl nur so sprudelte. Und in kurzer Zeit lösten die shwarzen Fontän-
en einen Boom jenseits des Atlantiks aus. Binnen eines Jahres wurden allein im
Nordwesten Pennsylvanias rund 2000 Löher von Glükssuhern in den Boden
getrieben.
Und irgendwann hörten sie auh in Niedersahsen von der eigentümlihen Jagd
nah dem shwarzen Gold, die im fernen Amerika statfand. Als einer der Ersten
versuhte Bohrmeister Friedrih Hasenbein sein Glük. 148 Im Gegensatz zu Hunäus
gelang ihm im Jahr 1899 die Förderung von dünnlüssigem Öl. Die Angestellten der
Firma Kaiser füllten ausgediente Heringsfässer mit dem Treibstof; der Abtransport
 
Search WWH ::




Custom Search