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Gebel sagte: »China, der bisherige Exporteur, brauht sein Material selbst. Da muss
der Rest der Welt sehen, wie er seine Versorgung sihert.« Dabei liegt der Bedarf an
dem Metall sehr hoh, zum Beispiel für Elektrogeräte, Legierungen und als Kunst-
stofzusatz. »Zinn gilt als langweiliges Metall, doh es wird dringend benötigt«,
hate Gebel gesagt: »Der Zinnmarkt ist fünfmal so groß wie der für Wolfram, aber
es gibt ungefähr gleih viele neue Minenprojekte, besser gesagt gleih wenig.« Die
Ausbeutung der Vorkommen von Geyer und Gotesberg soll nun eine australishe
Tohterirma der Deutshen Rohstof AG übernehmen. An der Tin International
Limited sind auh Investoren aus Australien und Asien beteiligt. 130 Sie haben für
die Arbeiten im Erzgebirge rund drei Millionen Euro gezahlt. 131 Im Spätherbst 2011
begannen die Probebohrungen, die ih nun in Geyer verfolgen kann. Insgesamt fünf
Bohrgeräte kamen an beiden Standorten zum Einsatz. So arbeiteten sih Fahleute
bis zu 400 Meter tief in den Berg vor, um die geologishen Erkenntnisse aus DDR-
Zeiten mit Stihproben zu bestätigen. 132 Außerdem sollte in Gotesberg mit zwei
sogenannten Bestätigungsbohrungen das Lagerstätenmodell verfeinert werden. 133
Das mit den Bohrkernen zutage geförderte Material wurde nah Shweden und
nah Kanada zur Analyse geshikt. »Dabei geht es um den Gehalt an Zinn, aber
auh um Kupfer, Zink und einige Nebenelemente«, hate der Chefgeologe der
Rohstof AG, der Chemnitzer Jörg Reihert, erklärt. 134
Vor allem sollen die neuerlihen Bohrungen aber auh ausländishen Investoren
Siherheit geben. Die Untersuhungen sind nämlih nötig, um den erzgebirgishen
Shatz nah kanadishem oder australishem Standard zu klassiizieren. Und die
Rohstofmanager sind sih siher, dass sie nur dann international Geld einsammeln
können, wenn ihre Lagerstäten entsprehend klassiiziert sind. Erst mit diesem
Gütesiegel lasse sih eine Bank dazu überreden, zum Beispiel 70 Prozent der Aus-
gaben vorzustreken. Die anderen 30 Prozent müsse das Unternehmen ohnehin
selbst aubringen. Geht alles glat, dann könnte ein Bergwerk in Gotesberg im Jahr
2017 eröfnet werden, 20 bis 30 Kumpel könnten dann Zinn fördern. 135
Auh an anderen Stellen des Erzgebirges könnte es interessante Zinnvorkommen
geben. Die südafrikanish-kanadishe Firma Umbono Minerals and Mining in-
teressiert sih zum Beispiel für möglihe Erzlager in der Gegend zwishen
Annaberg-Buhholz, Marienberg und der tshehishen Grenze. In einem 353 uad-
ratkilometer großen Gebiet will das Unternehmen neben Zinn auh nah Wolfram
suhen.
 
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