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wurde im Jahr 2009 vorläuig eingestellt. 118 Allerdings kann die Europäishe Union
gerade einmal ein Zehntel ihres Flussspatbedarfs aus eigener Produktion deken -
und China, der wihtigste Produzent der Welt, sorgt mit hohen Ausfuhrzöllen dafür,
dass die Versorgungssituation immer shwieriger wird. Deswegen also das neue
Bergwerk in Niedershlag.
Um es mir aus der Nähe anzusehen, fahre ih also von Annaberg-Buhholz in
Rihtung der tshehishen Grenze. Das vershneite Örthen Niedershlag besteht
nur aus ein paar Häusern entlang der Straße, vor allem Gastwirtshaten und Pen-
sionen. Der einst stolze »Fremdenhof zum Bären« ist verrammelt, Plakate für ein
Shlitenrennen verkleben seine Sheiben. Links neben der Straße shlängelt sih
der shmale Pöhlbah entlang, das andere Ufer gehört shon zu Tshehien. Dann
das Ortsende, eine Papierfabrik unten am Wasser, doh wo ist denn nun das
Bergwerk? Die dazugehörige Einfahrt ist so unsheinbar, dass ih sie beim ersten
Mal glat verpasse. Direkt am Ortseingang von Hammerunterwiesenthal geht es, so
inde ih heraus, sharf rehts den Berg hinauf. Shwarz und orange gefärbte Hölzer
weisen den Weg im Shnee. Als mir ein blauer Kipper auf der shmalen Piste entge-
genkommt, erfasst mih kurz Panik. Doh irgendwie kommen wir aneinander
vorbei. Am Bergwerk wird auh jetzt im Winter gearbeitet. Als ih aussteige, gellt
ein Pif durh das Tal, dann gleih noh einer. Shnaufend stampt die Fihtelberg-
bahn durh den Nadelwald direkt über dem neuen Shaht: eine rauhende shwar-
ze Damplok und fünf grüne Wagen. Es ist eine Postkartenidylle.
Von den Shätzen, die sih hier versteken, ist nihts zu sehen - doh sie sind da:
»Aus den Unterlagen wissen wir, dass hier 1,6 Millionen Tonnen Flussspat liegen«,
sagt Bergwerkshef Wolfgang Shilka. 119 Dazu kommen noh einmal gut eine halbe
Million Tonnen Shwerspat. Ih habe beide Minerale shon im Dorothea-Stollen
gesehen: Der Flussspat bildete dort braune Kristalle, der Shwerspat war dagegen
weiß. In Niedershlag wird noh nihts gefördert, das Bergwerk wird noh ein-
gerihtet. Läut alles nah Plan, dann liegt die Flussspatproduktion aber shon bald
bei 135000 Tonnen pro Jahr. Rund 18,5 Millionen Euro lässt sih Shilkas Firma das
Projekt kosten. 120 Der Preis für Flussspat lag im Jahre 2011 bei etwa 350 Euro pro
Tonne. Doh selbst bei niedrigeren Werten soll sih die Produktion im Erzgebirge
immer noh lohnen, versprehen die Betreiber der neuen Mine. »Wir sind von 230
Euro pro Tonne ausgegangen«, sagt Wolfgang Shilka. »Und selbst bei 190 sind wir
noh proitabel.« 121 Eine unterirdishe Anlage soll bereits im Berg die Minerale
vom wertlosen Gestein trennen. Nur was spannend ist, wird überhaupt ans Tages-
 
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