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und - natürlih - eines Kupferförderturms. Auh der »Musikverein Trahtenkapelle
Spremberg e.V.« wollte niht untätig bleiben und studierte das von einem früheren
Kratwerksarbeiter komponierte »Kupferlied« ein: »1000 Meter tief wird es von der
Barbara wahgeküsst. Bergmann fährt stolz in den Shaht, wir haben Kupfer
zutage gebraht. Spremberg zum Wohle und der Arbeit, die sein wird. Glük auf
dem Steiger. « 101 Und die Bundesliga-Judoka des »KSC Asahi Spremberg« tragen
währenddessen das Wappen ihres Sponsors KSL durh Deutshland. 102
Der Vorteil eines Bergwerks liegt auf der Hand. Im Gegensatz zu einer Fabrik
kann es niht einfah verlagert werden. Einmal eröfnet, wird es längere Zeit
fördern und den Bergleuten soziale Siherheit geben. Freilih, in der Region unweit
der polnishen Grenze weiß man durhaus, wohin der ungezügelte Hunger nah
Ressourcen führt - und was er für ein hässlihes Gesiht haben kann. Jahrzehntel-
ang haben monströse Mashinen auf der Suhe nah der Kohle die Gegend zer-
wühlt. In den Gruben arbeiten riesige Bagger und Förderbrüken, die aus der Ent-
fernung trotzdem beinahe wie Spielzeug aussehen. Auf der Suhe nah Braunkohle
entstanden riesige Tagebaue. Und wie apokalyptish die tatsählih aussehen, ver-
steht wohl nur, wer einmal am Rand einer solhen Mondlandshat stand. Eine
grau-shwarze Unendlihkeit liegt tief unter einem. Fast bis zum Horizont liegt sie
da, zerwühlt, geshunden, ohne Spuren von Leben. Dass die Tagebaue nah dem
Ende der Förderung mit großem Aufwand rekultiviert werden, vergisst man da
shnell. Freilih, viele der Kohlefördergebiete sind nah dem Ende der DDR mit gi-
gantishem Aufwand saniert worden. Aus Narben in der Landshat sind atraktive
Seenlandshaten geworden. In anderen Tagebauen wie etwa Nohten, Welzow-Süd
oder Jänshwalde lässt Vatenfall aber bis heute fördern.
Rund 13 Milliarden Tonnen Braunkohle liegen in der Lausitz. Wie viel von ihnen
noh aus dem Boden gerissen werden, dürte unter anderem mit der Frage zu tun
haben, wie ernst es Deutshland mit seinen Klimazielen meint. Shließlih setzt die
Braunkohle bei der Verbrennung besonders viel klimashädlihes CO 2 frei. Die Ber-
gbaukonzerne versprehen beim Kupfer nun, dass unterirdishe Förderung weit
weniger in die Landshat eingreit als die Tagebaue. Und hässlihe Abraumhalden
soll es auh niht geben. Die Abfälle sollen so weit wie möglih wieder unter Tage
gebraht werden. Vielleiht werden übershüssige Mengen auh in Tagebaurestlöh-
ern versenkt. »Der Kupferbergbau wird nah seinem Ende keinen Fußabdruk in
der Landshat hinterlassen«, hat der Geologe Ralph Baumann von KSL ver-
sprohen. Und Jolanta Dmowska von KGHM hat mir versihert: »Die Leute hier
 
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