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Doh Shulze shneidet diese hemen nur kurz an. Er ist als Politiker auh Realist
- und seit dem Barbaratag des Jahres 2006 obendrein ein »Lausitzer Ehren-
bergmann«. Die bundeseigene Lausitzer und Miteldeutshe Bergbau-Verwaltungs-
gesellshat (LMBV) hat ihm den Titel für seine Mitarbeit bei der Rekultivierung al-
ter Tagebaugebiete verliehen, wie eine Urkunde an der Wand des Amtszimmers be-
weist. Doh das neue Interesse des Ehrenbergmanns gilt dem Kupfer. In der Vitrine
hinter Shulzes Shreitish steht ein Bohrkern von KSL, wie ih ihn auh im Büro
der polnishen Kupfermanagerin Dmowska gesehen habe. Shulze weiß sehr gut,
dass die Region ein Kupferwunder durhaus gebrauhen kann: »Wir sind nah wie
vor monostrukturiert, wir hängen von Kohle und Energiewirtshat ab.« Das Bera-
tungsinstitut Prognos hat im Autrag des Energiekonzerns Vatenfall ausgerehnet,
dass in der Lausitz rund 20000 Jobs von der Braunkohle und ihrer Verarbeitung ab-
hängen. Shulze weiß das selbstverständlih auh.
Wie abhängig Städte wie Spremberg bislang von den Tagebauen und Krat-
werken sind, beweist eine weitere Rehnung, die der Bürgermeister mit saurer
Miene aufmaht: Es geht um den Energiekonzern Vatenfall, der sowohl die Tage-
baue als auh die Großkratwerke der Region betreibt. Die Firma hate gerade mit
Millionenaufwand ihr notorish defektes Atomkratwerk in Krümmel auf den ak-
tuellen tehnishen Stand gebraht, da kam nah der Katastrophe von Fukushima
der Atomausstieg der shwarz-gelben Bundesregierung. Das im Atomkratwerk
sinnlos versenkte Geld holt sih Vatenfall nun nah und nah zurük. Die Firma
zieht die Krümmel-Ausgaben von den Gewinnen der Kohlekratwerke in der Laus-
itz ab. Dazu gehört auh das Kratwerk Shwarze Pumpe auf dem Gebiet der Stadt
Spremberg, was den kommunalen Haushalt nah Rehnung des Bürgermeisters um
etwa 20 Millionen Euro über einen Zeitraum von drei bis vier Jahren bringt - weil
das Unternehmen wegen gesunkener Erträge weniger Steuern zahlt.
Die Abhängigkeit von der Kohle ist also unshön. Freilih, die Stadt hat sih in
den vergangenen Jahren bemüht, auh in anderen Sektoren neue Jobs zu shafen.
Da sind zum Beispiel die neue Papierfabrik, in der 400 Menshen arbeiten, der mit-
telständishe Fleisher mit 100 Jobs, die Wäsherei, das Altenplegeheim oder die
Müllverbrennungsanlage. So ist es Shulze und seinen Leuten gelungen, die
Arbeitslosigkeit von 27 Prozent im Jahr 2002 auf derzeit rund elf Prozent zu drük-
en. Auf diese Zahl ist der Bürgermeister stolz. Doh die statistish nahweisbare
Besserung der Lage auf dem Arbeitsmarkt hat eben auh damit zu tun, dass viele
Menshen einfah aus der Stadt weggezogen sind - oder gestorben. Noh immer
 
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