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Klar ist: Kupfer aus Deutshland wird vergleihsweise teuer sein. Der Abbau ist
nur dann wirtshatlih, wenn der Marktpreis hoh bleibt - doh genau daran be-
steht allen Krisen zum Trotz kaum ein Zweifel. Geht alles gut, könnte ein Kupfer-
bergwerk in der Lausitz drei bis vier Jahrzehnte in Betrieb bleiben. Deswegen also
nun die neue Bohrkampagne. Die lässt sih KGHM allein im ersten Jahr rund 13
Millionen Euro kosten. Insgesamt sind 5000 Meter zu bohren. Das ist niht billig -
zumal es damit niht getan ist. Die aufwendigen deutshen Regeln sorgen immer
wieder für Zusatzkosten. So müssen die Polen eine Bohrstelle wieder auforsten und
für fünf Jahre plegen. »So ein Bohrloh ist eine Großinvestition«, sagt Jolanta
Dmowska.
Wir stehen auf der Lihtung, vor einer der insgesamt vier KGHM-Probebo-
hrungen. Die tiefste von ihnen wird mehr als 1400 Meter weit in die Erde reihen.
Doh ganz so weit ist man hier noh niht. Eine Handvoll Männer mit Shutzhel-
men ist zu sehen, Rohre, Bohrgestänge, eine Absperrung. Und miten auf der Lih-
tung steht eine orangefarbene Mashine. Für Laien wie mih sieht die hohmoderne
Anlage auf den ersten Blik eher aus wie ein Karussell aus einem Freizeitpark und
weniger wie ein Bohrturm aus einem Westernilm. Wieder eine Illusion weniger!
Gerade, so erfahre ih, frisst sih der Bohrkopf in etwa 760 Metern Tiefe durh den
Grund. Das Gestänge, das bis zu ihm hinunterreiht, ist mitlerweile shon 30
Tonnen shwer. Bis zu 50 Tonnen dürfen es mit dieser Mashine insgesamt werden.
Das sollte reihen, insgesamt wird dieses Loh gute 1000 Meter tief werden. Am
Ende des Bohrstrangs kaut sih ein Meißel mit drei ineinandergreifenden Zahnrad-
gruppen durh den Stein. Neben dem Baustellencontainer liegt so ein Ding. Es ist so
shwer, dass ih selbst beim kurzen Anheben Mühe habe. Je weiter nah unten es
geht, desto enger wird das Bohrloh. Es shrumpt vom Durhmesser eines Mül-
leimers auf den einer Cola-Dose. Immer wieder, in geologish shwierigen
Bereihen, müssen die Bohrexperten das Loh innen mit Stahlrohren auskleiden.
Sonst würde es einfah zusammenbrehen.
Wenn shon das Bohren eines einzigen Lohes so viel Aufwand bedeutet, wie
kompliziert ist es dann erst, ein ganzes Bergwerk neu einzurihten? Die Polen
prüfen genau diese Frage. In Jolanta Dmowskas Büro in der Innenstadt von
Weißwasser steht ein kleiner Steinzylinder auf einem halbhohen Shrank. Ein
Mann in einem kupferfarbenen Jaket hat ihn ihr im Sommer 2010 geshenkt. Es
war KSL-Chef homas Lautsh. Seine Firma hat ein paar Kilometer nördlih, bei
Spremberg, Graustein und dem Sorbenstädthen Shleife, ebenfalls drei Kupfer-
 
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