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kundler Gregor Borg an der Universität Halle eine Liste mit 350 bekannten
deutshen Rohstolagerstäten aufstellen lassen. »Wenn du ein neues Bergwerk
aufmahen willst, orientiere dih an der Lage der alten«, erklärt Titus Gebel. Nah
dieser Maxime siherte sih die Rohstof AG, seit Mai 2010 auh an der Frankfurter
Börse notiert, vor allem im Osten Deutshlands großlähig Explorationslizenzen.
Neben den Seltenen Erden von Storkwitz interessiert sih die Firma für Zinn im
Erzgebirge und im Vogtland (siehe Kapitel drei). In Baden-Würtemberg und Bay-
ern wollen die Rohstofsuher dagegen mit ihrer Firmenbeteiligung an Rhein Petro-
leum ins Ölgeshät einsteigen (siehe Kapitel vier). »Wir untersuhen, ob es sih
lohnt, alte und bekannte Lagerstäten in Deutshland mit moderner Tehnik neu zu
ershließen«, beshreibt homas Gutshlag die Mission. 76 Doh längst arbeitet die
Deutshe Rohstof AG auh im Ausland. In den USA interessiert man sih für die
Ausbeutung alter Öl- und Gasfelder, im australishen Bundesstaat ueensland hat
die Firma die zwishenzeitlih stillgelegte Wolfram Camp Mine reaktiviert. Außer-
dem fördert sie in der Georgetown Mine, ebenfalls in Australien, Gold und Silber.
Und in Kanada arbeiten die Heidelberger Manager zusammen mit dem Rohstof-
friesen Glencore an einem Erzprojekt. 77
Ob Gebel und Gutshlag die Seltenen Erden von Storkwitz jemals fördern wer-
den, ist niht klar. Die beiden haben die Daten aus der DDR-Zeit noh einmal neu
bewerten lassen und außerdem ein 3-D-Modell der Lagerstäte erstellt. Stimmen die
Prognosen, dann ruhen im nordsähsishen Boden rund 38000 Tonnen Seltene
Erden, vielleiht auh mehr. Dazu kämen noh einmal 8000 Tonnen Niob, das für
den Bau von winzigen Kondensatoren und für den Korrosionsshutz von Stahl
wihtig ist. 78 Kein Vorkommen von Weltmaßstab, doh für europäishe Verhältn-
isse ist das durhaus beahtlih. »Natürlih ist das von den Metallgehalten her keine
Top-Lagerstäte«, gesteht Titus Gebel ein. »Es ist aber eine strategishe Reserve, die
einzige in Miteleuropa.«
Selbst konservativ kalkuliert könnte der Verkauf der nordwestsähsishen Shätze
wohl mehr als eine Milliarde Euro einbringen. Und für manh einen Hersteller von
Highteh-Produkten könnte ein Seltenerd-Vorkommen vor der Haustür vielleiht
interessant sein. Billig wäre die Förderung allerdings in keinem Fall. Branhenken-
ner veranshlagen die Anfangsinvestitionen mit mindestens 100 Millionen Euro. 79
Harald Elsner von der Bundesanstalt für Geowissenshaten und Rohstofe in Han-
nover sagt kategorish: »Die Chancen auf Verwirklihung des Projektes sind gleih
null, weil es sih einfah niht rehnet.« 80 Die geologishen Voraussetzungen sind
 
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