Geology Reference
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ERBIUM wird von Herstellern eingesetzt, wenn es darum geht, Glas aus eisen-
reichen Quarzsanden zu entfärben oder Blasen aus dem Glas herauszutreiben.
LUTETIUM wird in kleinen Mengen bei der Herstellung von Positronen-
Emissions-Tomografen eingesetzt.
Eine Etage über dem Saal mit den Mineralien betreibt das Museum ein Messgerät,
mit dem Shmit und seine Kollegen den Mineralien ihre Geheimnisse entloken
können. In einem Sequenz-Röntgen-Spektrometer wird die Probe bestrahlt. Dabei
werden einige Elektronen der untersuhten Substanzen kurzzeitig auf ein höheres
Energieniveau gehoben. Wenn sie dann wieder auf ihre ursprünglihen Plätze
zurükfallen, emitiert jedes Element eine harakteristishe Röntgenstrahlung - und
die lässt sih untersuhen: »In fünf bis zehn Minuten hat man shon einmal einen
ersten Überblik, und nah einer Stunde weiß man ziemlih genau Besheid«, sagt
Shmit. Mithilfe solher Analysen haben der Kurator und seine Mitarbeiter zeigen
können, dass es durhaus auh in Deutshland Vorkommen an Seltenen Erden gibt
- und zwar zum Teil an unerwarteten Stellen. So untersuhten die Berliner Wis-
senshatler vor einiger Zeit Proben aus dem Spessart. Die waren gesammelt
worden, als Bauleute die Erweiterung der Autobahn 3 zwishen Ashafenburg und
Würzburg vorbereiteten. Zur Überrashung der Wissenshatler enthielt der dabei
gesammelte Buntsandstein eben auh ein Prozent an Seltenen Erden: Ytrium, Gad-
olinium und Dysprosium.
Shmit hat noh drei weitere Materialproben aus den Regalen gesuht und auf
einem Tish vor uns platziert. Die Steinbroken stammen allesamt vom Kaiserstuhl
im Süden Baden-Würtembergs. Auh hier haben Geologen Seltene Erden
aufgespürt. Behutsam nimmt der Kurator eine der Proben aus dem Kisthen. Sie
funkelt im seitlih einfallenden Liht. »Was uns interessiert, sind die shwarzen und
roten Punkte. Das ist niobreiher Pyrohlor, an den die Seltenen Erden gebunden
sind«, sagt Shmit. Besagte Punkte mahen nur ungefähr zwei Prozent des Gesteins
aus - und enthalten ihrerseits etwa drei Prozent Seltene Erden. Das heißt, auf jedes
einzelne Element entfallen nur geringe Anteile. Wer aus den Seltenen Erden nun
solhe Proben extrahieren möhte, muss den Stein dafür ganz und gar zermahlen -
und zwar auf eine Korngröße von 0,1 bis 0,2 Millimetern. Das Pulver wäre dann de-
rart fein, dass man es zwishen den Fingern kaum noh spüren könnte. Dann würde
man das Gesteinsmehl in ein Wasserbeken geben und gehörig quirlen. Unter den
rihtigen Bedingungen würde sih dann als Nähstes ein Gemish von Seltenen
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