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Fernseher und andere Geräte niht mehr selbst; das Interesse an den Seltenen Erden
aus der Mine an der Interstate 15 erlahmte. Die Produktion in Mountain Pass wurde
im Jahr 2002 eingestellt - weil unter der Aufsiht des Besitzers Molycorp immer
wieder radioaktive Abwässer in der Mojave-Wüste gelandet waren, zum
nahvollziehbaren Missfallen der zuständigen Umweltbehörden. Lediglih aus dem
bereits geförderten Material, das auf ein paar alten Halden lagert, werden noh ein
paar Tonnen Seltene Erden pro Jahr hergestellt.
Heute bringen es Amerikaner, Russen und Inder zusammen nur noh auf rund
drei Prozent der Weltproduktion, der Rest stammt eben aus China. Das Land dekt
allein mit den Rohstofen aus der riesigen Erzmine Bayan Obo den halben Weltbe-
darf an Seltenen Erden. Insgesamt stieg der Export von Seltenen Erden aus China
von 1979 bis 2006 shritweise auf einen Spitzenwert von 57400 Tonnen. Doh seit
dem Jahr 2007 sinken die Mengen. Das mag auh mit der geologishen Expertise des
Premierministers zu tun haben: Wen Jiabao hat in Geologie promoviert; es heißt, er
habe in den 60ern sogar als Austaushstudent ein zweimonatiges Praktikum in einer
sähsishen Zinngrube absolviert. 47 Unter seiner Führung beshloss die hinesishe
Regierung im Jahr 2009 oiziell, die Exportquoten für Seltene Erden dramatish zu
kürzen. Ein Jahr darauf lag die Ausfuhrmenge fast ein Dritel unter derjenigen von
2008. Zum Ende des Jahres 2011 gab es dann zwar wieder eine Anhebung, aber nur
um magere drei Prozent. 48 Zuvor war die Produktion in Bayan Obo wohenlang
gezielt gestoppt worden, um die Preise künstlih hohzuhalten. 49 Die Länder der
westlihen Welt im Allgemeinen und die deutshen Highteh-Unternehmen im
Speziellen haben Angst vor dem hinesishen uasi-Monopol. Und niht ganz zu
Unreht. Der Präsident des Bundesverbandes der Deutshen Industrie (BDI), Hans-
Peter Keitel, sah durh Rohstoknappheit gar »die Existenz einiger Unternehmen«
gefährdet. 50 Auh auf internationaler Ebene rut das hema Rohstofe Sorgen her-
vor. Pascal Lamy, Chef der Welthandelsorganisation (WTO), hat davor gewarnt,
dass die ungleihe Verteilung von Rohstofen zu internationalen Spannungen führen
könnte. 51
Doh China beharrt auf seinem harten Kurs. »Anfang der 80er-Jahre haben wir
Seltene Erden zum Preis von Salz verkaut«, hat Premier Wen erklärt. »Doh sie
verdienen den Preis von Gold. Wir fangen gerade erst an, unsere selbstverständ-
lihen Interessen zu wahren.« 52 Jens Gutzmer, Leiter des Helmholtz-Instituts für
Ressourcentehnologie in Freiberg, kann diese Linie durhaus nahvollziehen: »Man
muss verstehen, dass die Chinesen diese Rohstofe auh selbst verwenden wollen.
 
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