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Auf der politishen Bühne sind Rohstofe längst zum strategishen Gut ge-
worden. Wer die Ressourcen kontrolliert, kann diese als politishes Drukmitel ein-
setzen. Umgekehrt könnte die Nutzung neuer, heimisher Vorkommen dabei helfen,
zumindest graduell mehr Unabhängigkeit zu erlangen. Bei den sogenannten
Highteh-Metallen wie Wolfram, Molybdän, Niob und Apatit fürhtet die deutshe
Industrie zum Beispiel von einem hinesishen Produzentenkartell erpresst zu wer-
den - für die Fertigung von Mobiltelefonen, Leuhtdioden, Bildshirmen oder Solar-
zellen könnte das zum veritablen Problem werden. Auh bei anderen Rohstofen
sind deutshe Importeure überdurhshnitlih stark von hinesishen Produzenten
abhängig: bei Seltenen Erden, Antimon, Baryt, Grait, Mangan oder Ferrowolfram.
Bei anderen Metallen existieren Beinahe-Monopole anderer Staaten, etwa bei Ferro-
niob (Brasilien), Bauxit (Guinea), Lithiumkarbonat (Chile) oder Ferrohrom (Süda-
frika).
Große, kapitalstarke Konzerne wie Vale, Rio Tinto oder BHP Billiton bestimmen
das weltweite Rohstofgeshät. Die Shweizer Konzerne Glencore und Xstrata
kündigten im Februar 2012 an, sih zusammenshließen zu wollen - zu einem Un-
ternehmen mit 210 Milliarden Dollar Jahresumsatz. 41 Manh einer argwöhnt, dass
die zunehmende Konzentration in vielen Fällen zu weiter steigenden Rohstofpreis-
en führt. So jagten die Unternehmen den Preis für Eisenerz zwishen Anfang 2010
und Ende 2011 um 200 Prozent in die Höhe. Außerdem boten sie ihren Kunden
keine Jahreskontrakte mehr an wie früher, sondern wollten nah jedem uartal neu
verhandeln. 42
Das strategishe Risiko, bei bestimmten Rohstofen erpressbar zu werden, stellen
die BGR-Experten in bunten Graiken dar. Auf einer Ahse verzeihnen sie dabei,
wie stark ein bestimmter Rohstof auf der Welt verteilt ist. Denn geologish gesehen
sind durhaus genügend Vorkommen in der Erdkruste verborgen, noh jedenfalls.
Einzig das Erdöl wird früher oder später knapp. Metalle, Erdgas, Kohle und Indus-
trieminerale, ja sogar Uran, bleiben dagegen nah Prognosen der BGR langfristig
verfügbar. 43 Doh wollen oder können die Förderländer die Märkte auh aus-
reihend versorgen? Je kleiner die Zahl der Anbieter ausfällt, desto größer ist das
Risiko, dass hier Probleme autreten. So hat China die Exportquoten für Seltene
Erden im Jahr 2010 gekappt - um 40 Prozent im Vergleih zum Vorjahr. Dazu kom-
mt ein weiterer Faktor, der auf der zweiten Ahse des Diagramms eingezeihnet ist.
Er kennzeihnet die politishe Stabilität der betrefenden Förderstaaten aus Siht der
Weltbank. Denn ein Produzent kann auh aus politishen Gründen ausfallen, zum
 
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