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dem wegen seiner Menshenrehtspolitik umstritenen kasahishen Staatshef Nur-
sultan Nasarbajew zusammen. Ein Abkommen sihert Kasahstan Zugang zu
deutsher Tehnologie, die deutshe Industrie soll dafür im Gegenzug Zugang zu
Rohstoffen erhalten. 31 Menshenrehtler wie Hugh Williamson von Human Rights
Wath grollten: »Ein Land, das grundlegende Menshenrehte verletzt, bietet kein
gutes Umfeld für Investitionen.« 32 Der Vorsitzende des Ost-Ausshusses der
Deutshen Wirtshat, Ekhard Cordes, erklärte dagegen: »Wir brauhen solhe Ko-
operationen, um die deutshe Wirtshat vor Rohstofengpässen zu shützen.« 33 In
jedem Fall arbeiten die umworbenen Kasahen bei der Förderung ihrer Rohstofe
längst niht nur mit den Deutshen zusammen. So hat der Staatskonzern Kazatom-
prom bereits Gemeinshatsunternehmen zur Förderung Seltener Erden mit den ja-
panishen Konzernen Sumitomo und Toshiba gebildet. Auh Russen und Franzosen
tummeln sih in der kasahishen Steppe. 34
Niht nur mit solhen zwishenstaatlihen Partnershaten will die Bundesregier-
ung den deutshen Rohstohunger stillen. Auh das Recycling wertvoller Res-
sourcen im eigenen Land (siehe Kapitel sehs) soll gefördert und die Rohstof-
forshung gestärkt werden. Mit der Rohstofstrategie stelle sih Deutshland »neuen
globalen Herausforderungen, insbesondere dem shärfer werdenden Wetbewerb
um wihtige Industrierohstofe«, sagte der damalige Wirtshatsminister Rainer
Brüderle, nahdem das Kabinet das von seinem Haus federführend ausgearbeitete
Papier gebilligt hate. Vor allem sah Brüderle aber die Industrie am Zug, sih um die
eigene Versorgung zu kümmern. Die Politik werde diesen Job niht übernehmen:
»Um es ganz deutlih zu sagen: Ein VEB Rohstofe passt niht in unser
Wirtshatssystem.« 35 Die Wirtshat musste also selbst zur Tat shreiten - und rief
dazu Anfang 2012 eine »Allianz zur Rohstofsiherung« ins Leben, an der sih
neben den Autobauern BMW und Daimler unter anderem Unternehmen wie die
Stahlkonzerne hyssenKrupp und Stahl-Holding-Saar sowie die Chemieirmen
BASF, Bayer, Evonik Industries und Waker Chemie beteiligten. Chef der Neu-
gründung wurde der E.ON-Manager Dierk Paskert. 36 »Es geht um gemeinsame
Beteiligungen bei Rohstofprojekten«, beshrieb der BDI die Motivation für die An-
strengungen. »Unser Fernziel ist die Etablierung einer global agierenden, gewin-
norientierten Rohstofgesellshat, die der deutshen Industrie strategishe Beteili-
gungsoptionen vershat.« Eine Einkaufsgemeinshat für Rohstofe werde es aber
niht geben. 37
 
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