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Rohstokontrakte spekulative Finanzanleger 28 an großen US-Börsen wie der New
York Mercantile Exhange gehandelt haben. Aus diesem Datensatz lässt sih nah
Ansiht von Weinberg ablesen, dass die Investmentbanken und Fonds den Rohstof-
markt eben niht treiben, sondern sih an ihm orientieren: »Die Anleger sind
Trendfolger. Sie beshleunigen Trends, sie kreieren sie aber niht.« Gleihzeitig ist
klar, dass seit einigen Jahren viel mehr Geld an den Rohstofmärkten unterwegs ist
als früher. Geld, das nah Anlagemöglihkeiten suht - und kurzfristig die Preise
bestimmen kann. »Spekulanten leisten durhaus einen Beitrag, man darf ihnen aber
niht allein die Shuld an Preisanstieg und Volatilität geben«, hate Weinberg
erklärt. »Am Ende ist es eine Sahe von Angebot und Nahfrage.« Und die Nah-
frage wird eben verstärkt aus China getrieben. »Die Chinesen haben sih als her-
vorragende Händler herausgestellt«, so Weinberg. Wenn die Preise zu hoh sind,
stoppen sie die Rohstoimporte und verkaufen einen Teil ihrer Lagerbestände, um
Kasse zu mahen. Sind die Preise niedrig, wird krätig eingekaut - und die Preise
steigen.
Die Politik in Deutshland hat sih jahrelang niht um Rohstoffragen geküm-
mert. Wirtshatsvertreter haben sie dafür kritisiert. »Die Rohstoklemme ist punk-
tuell bereits da«, warnte der damalige Chef des Bundesverbandes der Deutshen In-
dustrie (BDI), Werner Shnappauf, im Oktober 2010. »Wir haben die Herausforder-
ung frühzeitig aufgegrifen und seit vielen Jahren auf die politishe Agenda geset-
zt«, so Shnappauf. Erst langsam hat sih die Politik für diese Fragen begeistern
können. Immerhin, nah Jahren des Desinteresses hat Deutshland inzwishen eine
Rohstofstrategie. 29 Darin steht unter anderem, dass die Bundesregierung die
Rohstofversorgung der heimishen Firmen mit Kreditgarantien voranbringen will.
Außerdem soll es bilaterale Partnershaten mit rohstofreihen Ländern geben.
Staaten wie die Mongolei sollen auf diese Weise dazu gebraht werden, ihre Shätze
lieber an die Deutshen als an die Chinesen zu verkaufen. Kanzlerin Angela Merkel
setzte sih zu diesem Zwek im Oktober 2010 mit Präsident Tsakhia Elbegdorj in die
Staatsjurte, ein traditionelles mongolishes Zelt, das dauerhat im vierten Stok des
Regierungssitzes von Ulan-Bator untergebraht ist. Staatsoberhaupt Elbegdorj sieht
sein Land als »kleines friedlihes Pony zwishen zwei Elefanten«, China und Russ-
land. 30 Dieses Pony will die Bundesregierung für deutshe Zweke einspannen -
und hot dabei unter anderem auf Lieferungen von sogenannten Seltenen Erden,
um die es später in diesem Kapitel noh gehen wird. Deutshe und Mongolen un-
terzeihneten dazu eine Absihtserklärung. Im Februar 2012 tat man sih dann mit
 
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