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aus Bauxiterz nötig wären. Auh bei anderen Metallen gibt es ähnlih
beeindrukende Bilanzen, wonah die Wiederverwendung zwei- bis zehnmal efekt-
iver ist als die Metallherstellung aus Erz. Dazu kommt eine positive Klimawirkung
durh geringere CO 2 -Emissionen. Bei wiederverwertetem Stahl fällt zum Beispiel
eine 75 Prozent geringere Kohlendioxidmenge an als bei der Neuproduktion. 302
Die Wirtshat weiß um all diese Vorteile. Im internationalen Vergleih kann
Deutshland überdurhshnitlih hohe Recyclingquoten bei Metallen vorweisen. So
stammen bereits rund 65 Prozent des deutshen Kupfers und sogar 73 Prozent des
Bleis aus Recyclingmaterial. Weltweit liegt der Recyclinganteil des Kupfers in der
Produktion bei gerade einmal 15 Prozent, bei Blei sind es global gesehen immerhin
60 Prozent. In manhen Entwiklungsländern liegen die Zahlen zum Teil dramatish
darunter. Deutshland sheint also gut dazustehen, und doh könnten die Zahlen
auh hierzulande noh weit besser aussehen. Peter Kurth, Chef des Bundesverb-
andes der Deutshen Entsorgungs-, Wasser- und Rohstofwirtshat (BDE), hat
vorgerehnet, dass die weltgrößte Kupfermine in Chile pro Jahr weniger Kupfer
produziert als in Deutshland im Müll landet. 303
Klar, so rihtig einfah ist das mit dem Recycling niht. Jeder Rohstof, jeder
Produktionszyklus hat seine eigenen Herausforderungen. Das ist mir am Beispiel
des Lithiums eindrüklih klar geworden. Das Leihtmetall stekt zum Beispiel in
den Hohleistungsakkus, die Ihren Laptop und Ihr Smartphone mit Strom versor-
gen. Und shon bald sollen sie ganze Sharen von Elektrofahrzeugen antreiben.
Wenn die Stromspeiher dann eines Tages am Ende ihrer Lebenszeit angekommen
sind, dann müsste, wenn man es ernst mit dem Recycling meint, das Lithium aus
ihrem Inneren zurükgewonnen werden.
An der Umsetzung dieses Plans arbeiten zum Beispiel Wissenshatler der TU
Bergakademie Freiberg. Sie erforshen shon heute, wie sih die Energiespeiher der
Elektromobile eines Tages wieder aufarbeiten lassen. Dazu zerkleinern sie auf ihren
Anlagen die Akkus aus alten Elektrogeräten, um aus den Shnipseln das wertvolle
Lithium zurükzugewinnen. Im Prinzip läut das Verfahren bereits, wie mir Urs
Peuker bei einem Besuh stolz zeigt.
Der Enkelsohn eines Bergwerksdirektors aus dem Mansfeld-Gebiet hat eine Pro-
fessur für Verfahrenstehnik an der Freiberger Traditions-Uni. An der Wand ge-
genüber von seinem Shreibtish hängt ein riesiges, anderthalb mal anderthalb
Meter großes Gemälde einer Fabrikhalle. Und nur wenige Shrite von Peukers Büro
sieht es beinahe so aus wie auf dem Bild: In einem sogenannten Tehnikum, einer
 
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