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Sprengstoladungen troken gebohrt, wodurh besonders viel Staub entstand. Doh
auh das später eingeführte Nassbohrverfahren, bei dem Wasser die ärgsten Prob-
leme lösen sollte, lies immer noh genug gefährlihe Partikel entstehen.
Dafür lieferten die Minen Uran im Überluss: Insgesamt wurden bis zur Wende
231400 Tonnen Uran aus den Wismut-Betrieben in die Sowjetunion gekarrt. Die
Kunstsammlung im Uranmuseum gibt einen idealisierten Blik auf die Er-
rungenshaten im Namen des Sozialismus. Gezeigt werden einige Kunstwerke aus
dem Besitz der Wismut. Insgesamt gibt es 534 Gemälde in den Depots, 256 Zeih-
nungen und Aquarelle, 2923 Graiken und 35 Plastiken. Doh nur ein Bruhteil dav-
on ist in Bad Shlema zu sehen. Die Ausstellungsstüke haben freilih eines gemein-
sam. Sie zeigen tatkrätige Arbeiter, planende Arbeiter, glüklihe Arbeiter - Arbeit-
er im Dienst der Friedenssiherung. Von den Folgen des Bergbaus zeigen sie nihts.
Doh die Wismut mutete der Landshat und den Menshen Dramatishes zu. Orte
wie Obershlema oder Johanngeorgenstadt wurden infolge des Bergbaus
großlähig zerstört. Außerdem türmten die Wismut-Maloher riesige Halden mit
strahlendem Material auf, zum Teil auh an Stellen, wo einst Dörfer gestanden hat-
ten - insgesamt lagerten zur Wende rund 310 Millionen Kubikmeter Material auf
den Abraumhalden. All das musste nah dem Ende der Förderung mühevoll saniert
werden, auh davon kündet das Bergbaumuseum. Die Aufräumarbeiten in der
Wismut-Landshat war nah der Wende die wihtigste Aufgabe, nahdem die
Sowjetunion ab 1990 kein Uran mehr kaute. Inzwishen sind mehr als sehs Mil-
liarden Euro in die ökologishe Wiederbelebung der Region gelossen, sind viele
Shandleke von einst getilgt.
Dass sih im Berg auh heute noh Tausende Tonnen Uran beinden, spielt vor
diesem Hintergrund keine Rolle mehr. Sie dürten auf absehbare Zeit dort bleiben,
ihre Förderung wäre - erst reht nah dem beshlossenen Atomausstieg - nieman-
dem zu vermiteln. Das Stük des hier geförderten Uranoxids, Pehblende genannt,
das in einem dunklen Raum des Uranmuseums von Bad Shlema liegt, und dem
man sih als Besuher mit einem Geigerzähler nähern kann, wird keine Gesellshat
mehr bekommen. Das gespenstishe Knaken in den Kophörern des Messgeräts
und die Bilder versehrter Landshaten, die überall hier hängen, lassen mih ver-
muten, dass das eine reht gute Idee ist. 293 An der Sanierung der Wismut-Gebiete
wird allerdings zum Teil noh im übernähsten Jahrzehnt gearbeitet werden. Ein
Beispiel dafür ist Königstein in der Sähsishen Shweiz, wo das Uran durh das
 
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