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Doh allen Warnungen zum Trotz: Die vorhergesagten dramatishen Engpässe
sind bis heute weitestgehend ausgeblieben. Besonders fortshritsgläubige Journal-
isten und Politiker hat das zu hämishen Kommentaren geradezu herausfordert.
»Die 70er-Jahre-Studie des Club of Rome dürte, gleih nah Johannes-Ofenbarung
und Maya-Kalender, die populärste Shauergeshihte aller Zeiten sein«, frotzelte
etwa der Spiegel . Die Prognosen haben sih »zum Glük als übertrieben herausges-
tellt« - auh wenn man Meadows und seinen Leuten zugutehalten könne, als einer
der Ersten »auf die Endlihkeit irdishen Guts hingewiesen« zu haben. 287 Ist also
alles vielleiht doh niht so wild? Sind die Rufe nah Mäßigung des menshlihen
Konsums, nah einem shonenderen Umgang mit den endlihen Ressourcen unseres
Planeten fehl am Platze? Nun, wer so argumentiert, verkennt - vom Gedanken an
das Shiksal zuküntiger Generationen einmal abgesehen - mindestens einen weit-
eren, entsheidenden Umstand: Die Versorgung der Welt mit Rohstofen wird im-
mer komplizierter, unter anderem, weil viele einfah zu fördernde und atraktive
Vorkommen bereits jetzt leer sind. Da gibt es niht viel zu diskutieren.
Die Erze aus neuen Vorkommen warten allzu ot mit deutlih geringeren Gehal-
ten auf. Das heißt, mehr Gestein muss mit hohem mehanishem Aufwand zer-
bröselt werden, um an die gleihe Menge Metall zu kommen. Der Aufwand zur Ex-
traktion der Rohstofe ist immens. Bereits heute gehen rund 13 Prozent des Energie-
verbrauhs der Welt auf das Konto der globalen Bergbauindustrie. 288 Diesen gi-
gantishen Aufwand muss man im Kopf haben, wenn man über Rohstofförderung
in Deutshland nahdenkt. Denn viele der Vorkommen hierzulande mögen auf den
ersten Blik niht besonders sexy sein; auf den zweiten Blik passen sie dagegen in
einen weltweiten Trend. Denn auf genau solhe Lagerstäten muss die Industrie
ohnehin rund um den Globus zurükgreifen. Warum also niht in Deutshland
fördern, wo politishe Abläufe zuverlässig sind, die potenziellen Mitarbeiter gut
ausgebildet und die Absatzmärkte nah? Wer in Brandenburg ein Kupferbergwerk
bauen will, muss einen halben Kilometer Shienen für den Bahnanshluss legen; in
Chile können es dagegen mehr als 100 Kilometer sein. Und so weiter. »Deutshland
hat ein paar Nahteile: Lohn- und andere Kosten sind hoh, dazu kommen viele Au-
lagen, aber das Land verfügt über Infrastruktur - Wasser, Strom, Straßen, Arbeit-
skräte vor Ort. Das senkt die Kosten wieder«, hate auh Titus Gebel von der
Deutshen Rohstof AG bei unserem Gespräh in Heidelberg gesagt. Und Norbert
Steiner vom Kaliproduzenten K+S hat es einmal so ausgedrükt: »In Deutshland
 
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