Geology Reference
In-Depth Information
aus der Lut gut erkennen. Zwar häten einige irishe Bauern während der Über-
lüge ihre beunruhigten Rinder von den Weiden nehmen müssen, sagt Gutzmer,
doh dafür verfüge die Regierung nun über eine detailreihe Übersiht, was wo zu
holen sein könnte. »So etwas fehlt uns komplet«, stöhnt der Forsher resigniert.
Andere Fahleute sehen das ähnlih. Jörg Negendank, der frühere Chef des
Deutshen GeoForshungsZentrums Potsdam, fordert zum Beispiel: »Es ist drin-
gend nötig, dass wir hier in Deutshland Karten im Maßstab 1:50000 herstellen, die
auh dreidimensional den tiefen Untergrund erfassen.« Die Geologishen Dienste
der Bundesländer müssten sih mit der Bundesanstalt für Geowissenshaten und
Rohstofe zusammentun und wahrsheinlih auh noh einige Universitäten mit ins
Boot holen. Das Projekt wäre aufwendig, keine Frage. Vielleiht auh deswegen
mag sih Titus Gebel von der Deutshen Rohstof AG dem Ruf nah einem staat-
lihen Explorationsprogramm niht anshließen: »Der Preis des gesuhten Rohstofs
muss nur hoh genug sein, dann wird auh unter der Überdekung nahgesehen.«
Da müsse ein Unternehmen »vielleiht auh mal ein paar Millionen in die Hand
nehmen für einen Blindshuss« - also eine tiefe Bohrung in geologish vielver-
sprehendem Gebiet. Gebel verweist darauf, dass die Explorationsausgaben für die
Suhe nah Rohstofen weltweit höhst untershiedlih verteilt sind: Obwohl sie
über eine riesige Gesamtlähe verfügen, liegen Kanada und Australien mit etwa 90
Dollar pro uadratkilometer und Jahr weit vorn, Europa kommt im Shnit gerade
einmal auf zwölf Dollar - »und Deutshland liegt wahrsheinlih noh darunter«,
sagt der Rohstofmanager. »Auh daran sieht man, wie unterexploriert Deutshland
ist.«
Aber andererseits: Selbst wenn es sie hierzulande wirklih gibt, die bisher un-
bekannten Lagerstäten in großer Tiefe, sollten sie auh wirklih gesuht und ausge-
beutet werden? Rohstofförderung um fast jeden Preis - man glaubt zu wissen, wo
das hinführt. James Camerons düstere Zukuntsvision Avatar , der erfolgreihste
Film aller Zeiten, hat solh ein Shrekensszenario vorgezeihnet: Der Blokbuster
spielt im Jahr 2154. Die Menshheit verwüstet gerade einen fernen, der Erde jedoh
verdähtig ähnlih sehenden Mond - weil sie ihren Heimatplaneten in ihrer Gier
bereits komplet ausgeweidet hat. Auf Pandora arbeitet der Bergbaukonzern RDA
deswegen daran, ein Lager mit dem wertvollen - und in der Realität niht existier-
enden - Metall Unobtanium 283 zu ershließen. Das Vorkommen liegt in einem za-
uberhaten Regenwald, unter dem wihtigsten Heiligtum eines indigenen Volkes,
der Na'vi. Doh das interessiert den kleinkarierten Bergbaumanager Parker Sel-
 
Search WWH ::




Custom Search