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aussehen als die von Deutshland. Während die von der BGR untersuhten Areale
die Form von riesigen, auf der Landkarte platzierten Strandhandtühern haben, sind
die Flähen der Chinesen und Koreaner fein strukturiert. Das spriht dafür, dass Ex-
perten aus diesen Ländern bei umfangreihen Voruntersuhungen shon festgestellt
haben, wo sih der Abbau von Manganknollen lohnen könnte - und wo niht.
Tehnish habe sih in den vergangenen Jahren viel getan, was den Tiefsee-
Rohstofsuhern helfen könnte. »Es werden immer neue Roboter gebaut. Die Teh-
niker trauen sih immer mehr zu, die Forsher bekommen immer mehr Gelder.«
Außerdem geben sih die Ingenieure zuversihtlih, dass die tehnologishen
Herausforderungen in der Tiefsee inzwishen zu lösen sind. Ih selbst habe das bei
meinem Gespräh mit den Leuten von Aker Wirth erfahren. »Und doh bleibt das
eine Art Mondlandung, was die da vorhaben«, sagt Sarah Zierul. Niemand hat
bisher in fünf Kilometern Tiefe Rohstofe gefördert, da kann viel shiefgehen.
Die breite Öfentlihkeit habe sih mit dem hema bisher viel zu wenig befasst:
»Die Tiefsee hat keine Lobby. Es ist natürlih auh shwer, jemanden für etwas zu
interessieren, das in fünf Kilometern Tiefe auf der anderen Seite der Erde statind-
et.« Die Journalistin bewegen die ökologishen Fragen beim Tiefseebergbau, das
spürt man. Einerseits, sagt sie, sei es bemerkenswert, dass die Meeresbodenbehörde
die Bergbauinteressenten shon jetzt zur Einrihtung von Shutzzonen zwinge. Und
auh dass bereits bei der Erkundung der Gebiete die dort lebenden Arten mit erfasst
würden, sei eine gute Sahe. Andererseits häten die Forsher viel zu wenig Zeit für
ihre Untersuhungen: »Es dauert allein zehn Jahre, um die Arten zu klassiizieren,
die auf einer einzigen Expedition gefunden wurden. Und dann weiß man immer
noh niht, wer eigentlih wen frisst. Geshweige denn, welhe Rolle das Leben am
Tiefseeboden für die Nahrungskete, den CO 2 -Gehalt der Ozeane und das globale
Klima spielt.« Weil in der ewigen Finsternis, wie gesagt, alle biologishen Vorgänge
etwa 25-mal langsamer ablaufen als an der Erdoberlähe, sind wissenshatlihe
Studien zu den Folgeshäden durh einen Abbau eine extrem langwierige Angele-
genheit. »Wenn man das Ganze als Wetlauf zwishen Forshern und Industrie
sieht, dann haben die Biologen wohl das Nahsehen«, bilanziert Sarah Zierul.
Es ist langsam Zeit, mih von ihr zu verabshieden. Mein nähster Gesprähs-
partner wartet, mal wieder geht es nah Sahsen. Im Auto denke ih weiter über die
fernen Welten der Tiefsee und ihr ungewisses Shiksal nah.
 
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