VOM RHEINGOLD UND VON TIEFSEEKNOLLEN - Deutschlands Verborgene Rohstoffe - page 141

Landlagerstätten«, berihtete Expeditionsleiter Ulrih Shwarz-Shampera. 260 Der
Forsher musste allerdings auh eingestehen, dass es sih nur um Stihproben han-
delte. Über die wahre Ausdehnung des Reservoirs in die Tiefe lasse sih noh nihts
sagen. 261 Vor dem oiziellen Kauf einer Suhlizenz für das Gebiet bleibt also noh
einiges zu tun.
Noh darf niemand am Boden internationaler Gewässer tatsählih Metalle
fördern. Dafür ist eine Abbaulizenz der Meeresbodenbehörde nötig, die bisher noh
kein Staat gekaut hat. Der kanadishe Konzern Nautilus Minerals will zwar shon
bald vor den Küsten der zu Papua-Neuguinea gehörenden Inseln Neubritannien
und Neuirland kupferhaltige Massivsulide abbauen. Dafür hat die Firma Abbau-
tehnik des Herstellers SMD aus dem britishen Newcastle geordert, der sih shon
beim Bau ferngesteuerter Mini-U-Boote einen Namen gemaht hat. Doh das von
Nautilus ins Auge gefasste Gebiet am Unterwasservulkan North Su mit einer
Wassertiefe von rund 1700 Metern liegt in der Ausshließlihen Wirtshatszone
von Papua-Neuguinea. Es untersteht also dessen Regierung und niht der Interna-
tionalen Meeresbodenbehörde.
Shon bald könnten aber auh in deren Gebiet die ersten Förderlizenzen verkaut
werden, glaubt BGR-Fahmann Wiedike: »Ih denke, dass in anderen Ländern bald
weitreihende Entsheidungen anstehen.« Deutshland wollte nah bisheriger
Planung im Jahr 2021 eine Shürlizenz beantragen. Doh Mihael Wiedike wäre
wohl froh, niht so lange warten zu müssen: »Wenn man möhte, kann man aber
auh früher anfangen.« 262
Ein paar praktishe Probleme gibt es allerdings noh. Da ist zum einen die
fehlende Tehnik für die Förderung unter den Extrembedingungen der Tiefsee. Er-
ste Vorarbeiten für die Manganernte am Meeresgrund gab es Ende der 70er. Damals
hate sih der deutshe Preussag-Konzern mit Partnern aus den USA, Japan und
Kanada zusammengetan. Das Konsortium Ocean Management Incorporated tütelte
zum Beispiel an einer Art Raupe, die Knollen am Meeresboden einsammeln sollte.
Mithilfe gigantisher Pumpen wurden diese vom Ozeanboden nah oben geholt. Bei
einer Testfahrt mit dem US-Bohrshif »Sedco« zeigte sih Anfang 1978 jedoh, dass
die so förderbaren Tagesmengen weit unter den betriebswirtshatlih nötigen Wer-
ten blieben. 263 Weitere Tests konnten ebenfalls keinen Durhbruh bringen. Weil
sinkende Rohstofpreise die Förderung zusätzlih unatraktiv mahten, wurde das
Projekt shnell begraben. 264