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Wayand und seine Leute geben dieses Pulver auf zwei elektrishe Rüteltishe,
die in ihrem früheren Leben einmal bei der Trennung von Metallen aus kleinge-
häkseltem Elektroshrot zum Einsatz gekommen sind. Auf diesen Anlagen lässt
sih das Gold in einem zweistuigen Verfahren abtrennen, uarzsand und Shwer-
minerale werden aussortiert. Doh das reiht immer noh niht, um reines Gold zu
gewinnen. Statdessen geht es weiter in einen kleinen Raum, in den mih Horst
Wayand führt. Dort verbirgt sih das Laboratorium der pfälzishen Goldsuher -
inklusive eines Shmelzofens. Doh bevor das Edelmetall dort hineinwandert, wird
es mit 10000 Umdrehungen in der Minute gehörig durhgequirlt. Das Gemish aus
Gold und den verbliebenen Reststofen wird, versetzt mit zwei Ölen, über deren
genaue Zusammensetzung Wayand nihts sagen will, durh eine umgebaute Fräs-
mashine zum Shäumen gebraht. Die eigentlih shweren Goldpartikel landen
dabei im Shaum, wie der Shmutz von unserer Haut im Drekrand der Badewanne
landet. Wenn man diesen Shaum dann troknet, erhält man ein glänzendes Pulver:
Und das ist Gold, das nun tatsählih eingeshmolzen werden kann. In unregel-
mäßigen Abständen mahen die Rheinzaberner das mit ihrem kleinen Shmelzofen.
»Wir brauhen 1100 Grad«, sagt Produktionsleiter Wayand. Heute wird jedoh
niht geshmolzen, das hebt er sih für den Besuh von Fernsehteams auf, die seit
einiger Zeit regelmäßig im Kieswerk autauhen. Statdessen holt er aus einem Safe
eine Tüte mit unregelmäßig geformten Goldstüken, die er aus den letzten Sh-
melzen produziert hat. Vergrößert unter dem Aulihtmikroskop sehen die glän-
zenden Dinger aus wie moderne Kunstwerke.
Wie viel Gold sie aus dem Rhein gewinnen, das wollen die Holcim-Leute niht
sagen. Oiziell aus Siherheitsgründen. Vielleiht hat das Shweigen aber auh
damit zu tun, dass es im Goldgeshät viele Neider gibt - und man diesen Konkur-
renzkampf niht noh weiter anheizen möhte. Einige Kilogramm Gold kommen
pro Jahr aber auf jeden Fall zusammen, so viel ist siher. Zum Vergleih: China,
noh vor Südafrika der weltgrößte Goldproduzent, hat im Jahr 2011 knapp 361
Tonnen des Edelmetalls hergestellt. 239 Die deutshe Goldproduktion ist also im in-
ternationalen Maßstab irrelevant. Andererseits belegt das Beispiel Rheinzabern
eindrüklih, dass sih Rohstofe manhmal auh an Stellen inden, wo kaum je-
mand sie heute vermuten würde.
Dabei kannten shon die Kelten vor rund 2000 Jahren die wundersame Fraht des
Rheins, desgleihen die Römer: Wer an seinen Ufern mit den rihtigen Werkzeugen
im Wasser ishte, der konnte nah und nah statlihe Mengen an Gold zusammen-
 
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