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wortung, die Energie zu fördern«, wirbt Kalkofen. »Wir rehnen auh mit den
Genehmigungen, shließlih sind wir shon lange in Deutshland in der Öl- und
Gasförderung aktiv.« 213 Der Freiberger Tiebohrprofessor Mathias Reih bringt das
Dilemma, in dem sih die Unternehmen beinden, so auf den Punkt: »Als Ingenieur
würde ih sagen: Das ist eine Tehnik, die man gut im Grif hat. Als Bürger würde
ih sagen: Da hat die Öl- und Gasindustrie vielleiht versäumt, die Menshen rihtig
zu informieren.«
Die Politik hat sih lange Zeit shwer mit dem hema Fraking getan. Die
shwarz-gelbe Landesregierung in Niedersahsen hat, bei aller Vorsiht, durhaus
Sympathie für die neue Fördertehnik erkennen lassen. Das rot-grüne Kabinet in
Nordrhein-Westfalen hat sih dagegen in Berlin dafür eingesetzt, dass durh eine
Änderung des Berggesetzes für jede unkonventionelle Erdgasbohrung eine Um-
weltverträglihkeitsprüfung vorgeshrieben wird. Mit einem Gutahten - genau
genommen einem, ershreken Sie jetzt niht, »Gutahten mit Risikostudie zur Ex-
ploration und Gewinnung von Erdgas aus unkonventionellen Lagerstäten in
Nordrhein-Westfalen und deren Auswirkungen auf den Naturhaushalt insbesondere
die öfentlihe Trinkwasserversorgung« - hat das Kabinet in Düsseldorf die
Auswirkungen der Bohrungen untersuhen lassen. 214 Zwishenzeitlih wiesen der
sozialdemokratishe Wirtshatsminister Harry Kurt Voigtsberger und der grüne
Umweltminister Johannes Remmel die zuständige Bergbaubehörde in der Bezirks-
regierung in Arnsberg an, Probebohrungen und indirekte Vorarbeiten einstweilen
niht zu genehmigen: »Der Shutz der Menshen und der Umwelt hat für die
Landesregierung oberste Priorität.« 215 Die Behörde hate 19 Aufsuhungsgenehmi-
gungen ausgegeben, die damit einstweilen auf Eis lagen.
Parallel dazu haten sih mehrere Gemeinden und Kreise - rehtlih unverbind-
lih - gegen das Fraking ausgesprohen. Unter den Kritikern sind die Kreise Stein-
furt und Reklinghausen und die Stadt Münster. Der Rat der Stadt Hagen untersagte
der öfentlihen Verwaltung, städtishe Grundstüke für die Suhe nah unkonven-
tionellen Erdgasvorkommen zur Verfügung zu stellen. 216 »Wir haben in Nordrhein-
Westfalen so etwas wie ein lähendekendes ›Stutgart 21‹«, fasste Volker Milk von
der Bezirksregierung Arnsberg die Lage in seinem Bundesland zusammen. Es sei
ein Unding, wenn Bürgermeister aus der Presse erfahren, dass es bei ihnen
Erkundungsgenehmigungen gebe. 217
Ein Beispiel, wie man es wohl niht anfangen sollte, ist die 9000-Einwohner-Ge-
meinde Nordwalde, nordwestlih von Münster. Dort wollte ExxonMobil gern eine
 
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