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dieses Wahstums in China: Anfang der 80er lebten in dem Fisherdorf in der süd-
hinesishen Provinz Guangdong ein paar Tausend Einwohner rund um einen
Hafen, das war alles. Jenseits des Wassers lag damals die britishe Kronkolonie
Hongkong. Dann mahte die hinesishe Regierung die Stadt im Delta des Perl-
lusses zur Sonderwirtshatszone: »Lasst den Westwind herein. Reihtum ist ruhm-
voll«, philosophierte der damalige Staatshef Deng Xiaoping. Und der Westwind
wehte krätig. Er wehte ausländishe Investoren in Strömen nah Shenzhen. Wah-
stum brahte Jobs, damit weiteres Wahstum und zusätzlihe Jobs. Heute leben
zwölf bis 14 Millionen Menshen in der Stadt. Gut ein Dutzend Gebäude ragen
mehr als 200 Meter weit in den Himmel. Shenzhen wähst beinahe so shnell wie
Shanghai und hat seinen Reihtum vor allem der Elektronik- und Telekommunika-
tionsindustrie zu verdanken. Firmen wie Huawei sitzen in der Stadt und der welt-
größte - und wegen seiner zweifelhaten Arbeitsbedingungen umstritene -
Elektronikhersteller Foxconn fertigt hier unter anderem für Apple, Dell, Hewlet-
Pakard, Sony und Nintendo. Die Geräte werden nah Europa und Amerika
verkaut - bedienen aber auh eine immer größer werdende Inlandsnahfrage. Das
Wunder von Shenzhen funktioniert niht ohne Rohstofe, ganz im Gegenteil: Es
gründet sih sogar auf Rohstofe.
Insofern hat Shenzhens beziehungsweise Chinas wirtshatlihe Dynamik, für
welhe diese Stadt gewissermaßen symbolish steht, eben auh etwas mit Sprem-
berg zu tun. Denn unter der Stadt in Brandenburg liegen große Kupfervorkommen
(siehe Kapitel zwei). Zumindest mittelbar werden das hinesishe Wirtshatswah-
stum und einige Rohstofspekulanten shon bald dafür sorgen, dass sie abgebaut
werden. Denn neben China sind auh andere Shwellenländer hungrig nah
Bodenshätzen. Das treibt die Preise langfristig nah oben. Die Welt giert nah Kup-
fer und Zink, nah Aluminium und Blei, nah allem, was in der Londoner Leaden-
hall Street gehandelt wird. Und weil die exportorientierte deutshe Industrie den
größten Rohstobedarf in Europa hat, betrit uns das ganz direkt. Wir können nur
die Produkte in alle Welt verkaufen, für deren Herstellung wir uns zuvor Rohstofe
und Vorprodukte sihern konnten.
Doh zurük zur Metallbörse: In der Mite des Handelsraums sitzen zwölf Händ-
ler mit Shreibblok und Papier auf einem roten Ledersofa. Es bildet einen Ring mit
etwa sehs Metern Durhmesser. Hier werden die Geshäte getätigt. Aufstehen
während der Handelsphase ist verboten - noh so eine Regel. »Die Trader sitzen
immer am selben Platz«, erklärt Chalkley. Und wenn sih die Händler einig sind,
 
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