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telplate trotzdem einen »Stahel im Fleish des Nationalparks«. Ingo Ludwihowski,
Landesgeshätsführer im Landesverband Shleswig-Holstein, erkennt die
Bemühungen der Ölirmen an, die Folgen ihrer Aktivitäten klein zu halten. Insges-
amt widersprähen die Bohrungen aber dem Prinzip des Shutzgebietes. 159 Die
neuen Erkundungsarbeiten sind ohnehin nur durh einen juristishen Kunstknif
möglih: Als die niedersähsishen und shleswig-holsteinishen Teile des Waten-
meers bei der UNESCO als Weltkulturerbe registriert wurden, sparte man das Ge-
biet der geplanten Probebohrungen vorerst aus. Nah Abshluss der Ölsuhe
können die Enklaven dem Naturerbegebiet dann hinzugefügt werden. 160
Auh an weniger exponierter Stelle suhen Rohstofirmen in Deutshland nah
Öl, vor allem im Norden des Landes, aber auh am Rhein und in Bayern. An bereits
existierenden Erdölquellen lässt sih die Förderung mit tehnishen Triks einige
Zeit auf vergleihsweise hohem Niveau weiterbetreiben. So können die Tehniker
zum Beispiel Gas unter hohem Druk in die Bohrlöher einshießen, um mehr Öl an
die Oberlähe zu holen. Oder sie können Chemikalien in den Boden injizieren, die
so ähnlih wie Washmitel wirken und das Öl ebenfalls nah oben treiben. En-
hanced Recovery heißen diese Verfahren. Beim wohl gebräuhlihsten von ihnen
wird auf 300 Grad erhitzter Wasserdampf in das Bohrloh eingepresst, um auh
zählüssige Erdölbestandteile aus den Poren des umgebenden Sandsteins zu lösen.
Wintershall vertraut zum Beispiel im niedersähsishen Emlihheim auf dieses Ver-
fahren. Dort, direkt an der niederländishen Grenze, werden aus einem der ältesten
Erdölfelder Deutshlands jedes Jahr etwa 140000 Tonnen Öl gefördert - seit dem
Jahr 1955. 161
 
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