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Multimodell jedoch aussagekräftiger. Ein spezialisiertes Multimodell sollte ein übergrei-
fendes Fachgebiet wie z. B. Baumanagement abbilden, in dem viele Multimodelle existie-
ren wie z. B. Multimodell Ausschreibung, Angebot, Vertrag, Bauübergabe, etc. Das spe-
zialisierte Multimodell wird daher als Multimodellraum bezeichnet, wie in Abschn. 2.3
beschrieben ist. Damit kann die in Abb. 2.6 dargestellte Taxonomie gebildet werden. Das
generische Multimodell als auch der Multimodellraum sollten als abstrakte Klassen ange-
sehen werden.
Ein Elementarmodell muss nicht absolut gesehen ein Modell sein, das nicht weiter
in verlinkte Untermodelle aufgebrochen werden kann. Diese Eigenschaft als elementa-
res Modell gilt nur im zugehörigen Multimodellraum. Gehört das Elementarmodell zu
einem anderen Multimodellraum, so kann es zu einem Fachmodell werden, das aus an-
deren Modellen bestehen kann. Ebenso kann der Modellraum weiter spezialisiert werden.
Als Konsequenz können dabei einzelne Elementarmodelle zu Fachmodellen bzw. auch zu
Multimodellen werden.
Im Allgemeinen annotiert ein Multimodellsender im Zuge der Spezialisierung die Fach-
und Linkmodelle mit Metadaten, welche die Semantik der Daten beschreiben, um eine
Fehlinterpretation beim Multimodellempfänger zu vermeiden. Die Semantik der Daten ist
ihre Klassifikation durch Klassennamen bzw. entspricht den Klassen des Datenmodell-
schemas. Sind die Bauwerkselemente nur durch geometrische Daten beschrieben, liegt
noch kein semantisches Datenmodell vor. Die Bauwerkselemente haben nur eine Form,
aber noch kein Wissen über ihre Funktionen. Dies wird ihnen erst über die Semantik mit-
gegeben. Eine noch mächtigere Form als die Semantik stellt die Ontologie dar, die in
Teil II , Kap. 11 und 12 für die Prozesskonfiguration eingesetzt wird. Die Metadaten nut-
zen dabei das vereinbarte Vokabular des speziellen Informationsraumes. Dabei kann bspw.
eingeschränkt werden, welche Fachmodelle in welchen Formaten genutzt werden und eine
Klassifizierung der Fachmodelle hinsichtlich relevanter Parameter des Informationsraums,
z. B. Domäne, Prozessfortschritt oder Detaillierungsgrad (Teil I , Kap. 1 ) erfolgen. Linkmo-
dellen kann auf diese Weise ein spezialisierter Linktyp (Teil I , Kap. 4 ) zugeordnet werden,
der den Zweck der Relation benennt.
2.4
Das spezialisierte Mefisto Multimodell
Im Gegensatz zum allgemeingültigen Datenschema des generischen Multimodells kann
das spezialisierte Mefisto Multimodell des Multimodellraums Bauprojektmanagement viel
speziellere Informationen über die Fach- und Linkmodelle des Bauprojektmanagements
bereits auf Schemaebene abbilden. Da bei einem generischen Ansatz keinerlei fachliche
Semantik im Schema modelliert werden darf, muss dieses im spezialisierten Multimodell
mithilfe extern spezifizierter Metadaten, bspw. in Vokabularkatalogen, annotiert werden.
Dies erschwert einerseits die Implementierung fachspezifischer Multimodellanwendun-
gen, da semantische Spezifikationen nur informal oder semiformal und über unterschied-
liche Dokumente verteilt vorliegen. Andererseits können so ad hoc neue Vokabulare auf-
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