Civil Engineering Reference
In-Depth Information
tenaustausch auf Basis eines Quasistandards zu vereinheitlichen und im gewissen Maße zu
automatisieren. Anwendungen können bspw. miteinander verknüpfte Gebäude- und Lei-
stungsdaten verarbeiten und dem Nutzer präsentieren. Speziell die Verknüpfung und Vi-
sualisierung des 3D Modells mit verschiedensten zeitlichen Informationen ermöglicht das
Erkennen von Problemen im Planungs- bzw. Ausführungsprozess. Jedoch wurden bisher
nicht alle Bereiche der Informationsvisualisierung von Bauprojektdaten gleichermaßen be-
trachtet. Besonders die Darstellung von Baustellendaten, d. h. des grobmaßstäblichen Bau-
objekts, der Baustelle sowie ihrer Einrichtung im Kontext der geografischen Lage, steckt
noch in den Kinderschuhen.
Andererseits entstanden in den letzten Jahren zahlreiche Kartendienste, wie z. B. Goo-
gle Maps oder Bing Maps. Diese ermöglichen das freie, webbasierte Browsen in geo-
graphischem Kartenmaterial zu jeder Zeit an jedem Ort der Welt. Hierbei ist es zumeist
möglich, zwischen Vektor- und Rasterdaten zu wechseln, um je nach Aufgabe die beste
Darstellung zu ermöglichen. Weiterhin können durch Verwendung der APIs beliebige orts-
bezogene Daten visualisiert werden. Google Maps Mania oder auch [ 2 ] zeigt beispielhaft
die Bandbreite der Verwendungsmöglichkeiten. So liegt es nah, auch die Baustellendaten
der Bauprojekte mithilfe existierender Kartenanbieter zu präsentieren. Durch die Nutzung
der bekannten Dienste können auch Laien, die kaum fachliches Wissen im Bauingenieur-
wesen besitzen, sich ein Bild von der Baustelle machen, ohne auf teure Spezialsoftware
angewiesen zu sein.
Hierbei existieren jedoch unterschiedliche Herausforderungen, die in diesem Kapitel
aufgegriffen und gelöst werden. Ein grundlegendes Problem ist die Identifikation eines
oder mehrerer Anbieter aus der breiten Masse an verfügbaren Kartendiensten. Hierzu müs-
sen verschiedenste Anforderungen, die mit der Baustellenvisualisierung einhergehen, defi-
niert und dann zum Vergleich herangezogen werden. Aufbauend auf diesen Erkenntnissen
muss der MMC erweitert werden, damit alle notwendigen Baustelleninformationen model-
liert und später visualisiert werden können. Eine besondere Herausforderung ist dabei die
Abbildung des zeitlichen Verlaufs des Bauprojekts im Modell sowie der Verknüpfung im
gesamten MMC. Basierend auf der Datengrundlage gilt es einen Visualisierungsworkflow
zu definieren, der das automatische Mapping von Baustellendaten sowie verschiedener
Zusatzinformationen aus anderen Modellen des MMC auf eine Kartenrepräsentation und
andere graphische Repräsentationen ermöglicht. Es muss möglich sein, die verschiede-
nen Zustände der Baustelle räumlich und zeitlich vergleichen zu können. Letztlich gilt es
Eckpunkte einer webbasierten Architektur festzulegen, die den Visualisierungsworkflow
implementiert und auf Basis unterschiedlicher Technologien umgesetzt werden kann.
Die zwei wissenschaftlichen Beiträge dieses Kapitels sind folgende: Es wird ein de-
taillierter Überblick zu webbasierten Kartendiensten gegeben, die anhand verschiedener,
auf die Baustellenvisualisierung ausgerichteter Kriterien verglichen werden. Als Ergebnis
werden Anbieter vorgeschlagen, die in Anwendungen abseits von CAD Programmen für
die Baustellenvisualisierung genutzt werden können. Weiterhin wird ein Visualisierungs-
workflow definiert, der das automatische Mapping von zustandsbehafteten Baustellenda-
ten auf eine Kartenrepräsentation ermöglicht. Hiermit ist es erstmals möglich, Baupro-
jektdaten, die ein einheitliches Modell für alle Stakeholder des Bauprozesses haben, im
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