Civil Engineering Reference
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21.3.3 Farbige 4D Darstellung
Im Gegensatz zur animierten, farbigen Balkenplandarstellung wird der übergeordnete Be-
zug nicht durch einzelne Vorgänge hergestellt, die in der Zeit verortet werden, sondern
durch die Bauelemente, die im 3D Raum verortet werden. Die 4D farbige Darstellung
wird also aus den grafischen Objekten der Bauwerkselemente gebildet. Dementsprechend
muss die Gruppierung der Informationen anhand des Bauwerksmodells erfolgen. Dabei
werden Vorgänge, Leistungen oder Menge den Bauwerkselementen geordnet. In der der-
zeitigen Implementation geht dabei die Relation zwischen den zugeordneten Informatio-
nen verloren. Im vorliegenden Spezialfall ist diese Einschränkung aufgrund der Spezifik
des Anwendungsfalls nicht relevant. Hier ist jedoch noch ein Ausbau der generischen Da-
tenzugriffsmethoden erforderlich, sodass die Gruppierung nach Abb. 21.2 geschachtelt
werden kann. Alternativ müsste das Visualisierungsframework so ausgebaut werden, dass
externe Filter- und Zugriffsmethoden eingebunden werden können, die diese Fähigkeiten
aufweisen, wie z. B. geeignete Multimodellfilter.
Da der Ablaufplan und das Bauwerksmodell unterschiedlich strukturiert sind, weisen
die Beziehungen zwischen beiden Modellen eine Kardinalität der Form n:m auf. So kön-
nen an einem Bauteil verschiedene Vorgänge ausgeführt werden und ein Vorgang kann
mehrere Bauteile umfassen. Wurde zuvor dargestellt, wie sich der Status eines bestimm-
ten Vorgangs aus dem Status der betroffenen Bauteile zusammensetzt, wird nun dargestellt,
wie sich der Status eines Bauteils aus dem Status verschiedener Vorgänge zusammensetzt.
Daraus ergibt sich zunächst die Frage nach der Gewichtung der Vorgänge in der Dar-
stellung: Ein Bauteil wird von mehreren Vorgängen berührt, die sich zeitlich überschnei-
den können. Es lassen sich aber nur eine bis maximal drei verschiedene Skalen in einer
Darstellung zusammenbringen. Wie lässt sich aus den verschiedenen Statuswerten für die
Vorgänge am Bauteil ein einzelner Statuswert für dieses Bauteil ermitteln? Genügt die
Bildung eines arithmetischen Mittels oder müssen die Vorgänge mit unterschiedlichen Ge-
wichten eingehen? Dies ist analog zu der Frage nach der Verteilung der einzelnen Bauteile
innerhalb eines Vorgangs (s. Abschn. 21.3.2 ). Wie dort wären auch hier Aufwandswerte
eine geeignete Möglichkeit, um die Verteilung realistisch zu gestalten. Der Einfachheit
halber wird aber auch hier von einer linearen Verteilung ausgegangen.
Ein weiteres Darstellungsproblem ergibt sich aus der Tatsache, dass der Rahmentermin-
plan wesentlich gröber granular ist als das Bauwerksmodell und dass die Leistungsmel-
dungen ebenfalls feiner granuliert sind und vor allem nicht an den Grenzen der Vorgänge
erfolgen, sondern in einem regelmäßigen Rhythmus. Zu einem beliebigen Zeitpunkt inner-
halb eines Vorgangs lässt sich aus dem Terminplan mit einer Annahme über die Verteilung
(s. o.) bestimmen, welcher Anteil der vom Vorgang betroffenen Bauteile fertiggestellt sein
sollte. Ohne eine detailliertere Planung vorzunehmen, lässt sich aber nicht bestimmen,
welche Bauteile genau fertiggestellt sein sollten. Diese Angabe zu den Sollwerten lässt
sich nur für die Zeitpunkte der Vorgangsgrenzen ohne weiteres treffen. Die Istwerte aus
den Leistungsmeldungen wiederum treffen nur auf die Zeitpunkte der Leistungsmeldung
zu. Nur für diese Zeitpunkte lässt sich sagen, welche Bauteile fertiggestellt sind. Für Zeiten
zwischen Leistungsmeldungen ist eine sinnvolle Interpolation vorzunehmen.
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