Civil Engineering Reference
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15.4 Multimodellfilter
Multimodelle ermöglichen die Filterung des repräsentierten Informationsraums auf neuar-
tige Weise. Zusätzlich zu den bekannten Methoden zur Filterung von Fachmodellen kann
die Einschränkung relevanter Elemente über die Auswertung der Linkmodelle erfolgen.
[ 11 ] demonstrieren die Idee im Kontext von IFC. Die Einführung einer formalen Ab-
fragesprache erfordert eine grundlegend systematische Betrachtung der Linkauswertung.
Diese gliedert sich in die unabhängigen Aspekte Elementkombination und Linkinterpre-
tation. Die Entwicklung der MMQL konzentriert sich auf die Methoden zur Linkauswer-
tung, während die weiteren, höherwertigen Filterfunktionen bzgl. einzelner Fachmodelle
in Teil II , Kap. 14 dargestellt sind, die konzeptionell in die MMQL integriert werden kön-
nen.
Die Elementkombination legt fest, welche Elemente aus den Fachmodellen kombiniert
werden sollen und wie diese Kombination zu erfolgen hat. Diese Operation kann in Analo-
gie zur relationalen Algebra wie eine JOIN Anweisung betrachtet werden. Dabei entspre-
chen die Elemente der Elementarmodelle den Relationen und die Linkmodelle den Map-
pingtabellen. Der Modus (1) Natural kombiniert demzufolge alle Elemente nach Maßgabe
der vorhandenen Links in den Linkmodellen. Das bedeutet, dass nur diejenigen Elemente
weiterverarbeitet werden, die auch verlinkt sind. Im Modus (2) Right Outer werden alle
Elemente des rechten Arguments weiterverarbeitet. Elemente, die nicht verlinkt sind, wer-
den auf der linken Seite mit NULL aufgefüllt. Der Modus (3) Full Cross Product ignoriert
vorhandene Links und bildet immer ein vollständiges Kreuzprodukt aller Elemente. Die
Anzahl weiterzuverarbeitender Elemente wächst potentiell von Modus (1) nach (3). Es
wird vermutet, dass das Verhalten im Modus Natural der intuitiven Erwartungshaltung
eines Nutzers entspricht. In der Syntax wird daher auf einen speziellen Modifikator ver-
zichtet und nur Modus (1) weiter betrachtet.
Die Linkinterpretation bestimmt, welche Bedeutung ein gegebener Link für eine kor-
respondierende Menge von Elementen hat. Die Notwendigkeit dieser Betrachtung ergibt
sich hauptsächlich durch die n:m Kardinalität der Links. Ein Link kann n Elemente aus
m Elementarmodellen verknüpfen. Im Zuge einer Abfrage können jedoch einige dieser
Elemente ungültig werden, z. B. durch Einschränkungen bei Elementkombinationen oder
aufgrund von Elementarmodellfiltern. Im Modus (1) Strict gelten Links nur dann als exi-
stent, wenn alle ihre Elemente gültig sind. Es werden also entweder alle Elemente eines
Links oder keines weiterverarbeitet. Im Modus (2) Standard gelten Links als dann exi-
stent, wenn mindestens 2 Elemente aus mindestens 2 Elementarmodellen gültig sind. Es
können also auch Elemente weiterverarbeitet werden, wenn Teile eines Links entfallen.
Im Modus (3) Transitiv werden Links transitiv ausgewertet. Ein Link wird dabei um all
diejenigen Elemente erweitert, die von seinen Elementen aus über andere Links erreich-
bar sind. Für die Weiterverarbeitung von Elementen gelten die gleichen Regeln wie im
Modus Standard. Die Anzahl weiterzuverarbeitender Elemente wächst auch hier potenti-
ell von Modus (1) nach (3). Für den Aspekt der Linkinterpretation wird vermutet, dass das
Verhalten im Modus Standard der intuitiven Erwartungshaltung eines Nutzers entspricht.
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