Civil Engineering Reference
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Filtermethoden einteilen (vgl. hierzu die Einteilung von Multimodellen in Teil I ,
Kap. 2 ). Es werden dabei sowohl statisch deskriptive Filtermethoden zur Erzeugung von
Teilmodellen als auch dynamische Filterprozesse zur Ad hoc Abfrage von Modelldaten
unterstützt.
14.2.1 Schemaunabhängige Filtermethoden
Eine Filtermethode wird als schemaunabhängig bezeichnet, wenn sie für eine beliebige
Menge von Datenmodellen anwendbar ist, die auf einem gemeinsamen Metamodell basie-
ren. Das Metamodell für z. B. IFC wird durch die Datenmodellierungssprache EXPRESS
[ 9 ] spezifiziert.
Die Vorteile schemaunabhängiger Filtermethoden liegen in ihrem breiten Anwendungs-
bereich und ihrer Flexibilität. So ist bspw. bei einer Änderung des Datenschemas keine
Anpassung der Filtermethode erforderlich. Ein Nachteil besteht jedoch in dem hohen Ab-
straktionsgrad der Konzepte des Metamodells. Die fachlichen Filterkriterien des Anwen-
ders müssen erst in das jeweilige Datenschema übersetzt werden, bevor sie durch die sche-
maneutralen Elemente der Filtermethode ausgedrückt werden können. Die Erstellung kon-
kreter Filterspezifikationen, d. h. Filteranfragen, erfordert daher einerseits vertieftes Wis-
sen sowohl über das zugrundeliegende Metamodell als auch über das eigentliche Daten-
schema, z. B. IFC2
3, und führt andererseits, insbesondere bei komplexen Datenmodellen
wie IFC, häufig zu sehr umfangreichen und komplexen Filterspezifikationen. Der Nutzer
einer schemaunabhängigen Filtermethode wird daher i. d. R. nicht der Endanwender, son-
dern ein Datenmodellexperte oder ein Softwareentwickler sein. Die schemaunabhängige
Filtermethode bildet den Kern eines Filtersystems, auf dessen Basis ein Filterbaukasten
mit sehr vielen anwenderspezifischen Filtern erstellt werden kann.
Der STEP Standard ISO 10303 beinhaltet verschiedene schemaunabhängige Filterme-
thoden für EXPRESS basierte Modelldaten, wobei insbesondere EXPRESS-X [ 10 , 11 ]
zu erwähnen ist. EXPRESS-X wurde ursprünglich als eine Mappingsprache entwickelt,
um unterschiedliche Darstellungsformen zwischen mehreren EXPRESS basierten Da-
tenmodellen zu verbinden. Durch die Definition von Datentransformationen erlaubt
EXPRESS-X alternative Darstellungen EXPRESS basierter Modelldaten, denen gegen-
über dem Ausgangsschema strukturell verschiedene Datenschemas zugrunde liegen.
EXPRESS-X kann daher auch zum Filtern von IFC Modelldaten verwendet werden, wo-
bei auch die Nutzung von imperativen Sprachelementen und Funktionen zur Berechnung
impliziter Modellinformationen, wie sie bspw. für die Mengenermittlung erforderlich sind,
besteht [ 12 ]. EXPRESS-X bildet die Grundlage für das EDMquerySchema, das zur Ab-
frage von Modelldaten innerhalb des EDM Modellservers [ 13 ] verwendet werden kann.
Die Anfragesprachen Express Query Language, EQL, und Partial Model Query Lan-
guage, PMQL, stellen ebenfalls schemaunabhängige Filtermethoden für EXPRESS ba-
sierte Datenmodelle dar. EQL [ 14 ] ist eine der ersten Anfragesprachen für EXPRESS ba-
sierte Datenmodelle und wurde für die dynamische Abfrage von Modelldaten entworfen,
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