Prozessgesteuerter Einsatz und Annotation von Multimodellen und Multimodellvorlagen - Informationssysteme im Bauwesen - page 316

Abb. 13.7 Inhalte eines Aufgaben- und eines Ergebniscontainers
Workflowaufgabe definiert, die mit der zu bearbeitenden Raumzone im Bauwerksmodell
und der Fachmodellvorlage verlinkt ist.
13.4 Annotationsvokabulare
In den Informationswissenschaften existiert eine Vielzahl von Metadatenschemas und
Metadatennomenklaturen für die Beschreibung und Verwaltung von Informationsressour-
cen. Neben Klassfikationssystemen für bibliographische Kataloge, z. B. auf Basis der
ISO 2709 [ 11 ], haben heute insbesondere Begriffssysteme für digitale Ressourcen im
Internet große Verbreitung erreicht, wie z. B. das Dublin Core Metadata Element Set
(DCMES, [ 12 ]) oder die standardisierten Notationen der ISO für Sprachen [ 13 ], Länder
[ 14 ] und Internetmedientypen [ 15 ].
Im Bauwesen werden standardisiert Klassifikationen hingegen hauptsächlich zur Struk-
turierung von Fachinformationen in einzelnen Anwendungsbereichen eingesetzt, wie z. B.
die DIN 277 [ 16 ] und die DIN 276 [ 17 ] für die flächen- und elementbezogene Kostener-
mittlung oder auch die häufig verwendete Phaseneinteilung der HOAI [ 5 ]. Mit der DIN
6779 [ 18 ] gibt es zwar auch eine Normenreihe für die Kennzeichnung technischer Pro-
dukte und Produktdokumentationen, diese wird im Bauwesen jedoch nur sehr vereinzelt
genutzt. Im angelsächsischen Raum werden darüber hinaus auch allgemeine Bauklassi-
fikationen genutzt, wie z. B. OmniClass [ 19 ], die Klassifikationen zu unterschiedlichen
Aspekten des Bauwesens in einer Facettenklassifikation zusammenfasst.
Insgesamt können die für einzelne Anwendungsbereiche definierten Klassifikationen
jedoch nicht gezielt für die Annotation der Multimodelle und ihre Inhalte eingesetzt wer-
den. Ausgehend von den in der Szenarioanalyse festgelegten Begriffen wurden deshalb
verschiedene Klassifikationen untersucht und schließlich eigene Annotationsvokabulare
in Mefisto definiert.