Civil Engineering Reference
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Ebene 3: Anschließend wird die Arbeitsrichtungsstrategie (Abschn. 12.3 ) angewandt.
Sie besagt „von links nach rechts“ mit Vergleich der Koordinaten der Stützen und ver-
bindet die Prozessschritte endgültig, sodass keine Variationspunkte übrig bleiben.
Ebene 4: Schließlich wird auf der letzten Ebene immer mithilfe des Prozessmusters
Konfiguration der Konfigurationsprozess abgeschlossen und die einzelnen Vorgänge
werden entsprechend der zuvor erfolgten Gruppierung und Reihung miteinander ver-
netzt. Im vorliegenden Fall wird das oben präsentierte Prozessmuster gesplittet und so
angewandt, dass der Betonierungsprozessschritt immer am Ende erfolgt.
Um diesen Prozess noch zu optimieren, ist eine andere Reihenfolge der Strategien er-
forderlich, z. B. erst Schalen und Betonieren nach Ressourcenverfügbarkeit, dann Grup-
pierung nach rund und eckig. Somit würden lediglich zwei Gruppen von Prozessschritten
entstehen. Falls nach der Konfiguration noch immer einige Prozessteile nicht verbunden
sind, ist die Anwendung einer Arbeitsrichtungsstrategie erforderlich. Die Gruppierung er-
folgt erst hierarchisch auf Elementebene und am Schluss auf der Einzelaktivitätsebene.
Die Implementierung der Strategien wird einer der nächsten Schritte bei der Umsetzung
von wissensbasierter Konfiguration der Bauprozesse sein.
12.8 Zusammenfassung und Ausblick
Bei der Untersuchung der Prozessmuster bzw. des Gesamtprozesses spielt das Strategie-
wissen eine entscheidende Rolle. Strategiewissen muss bezüglich verschiedener Projekt-
gegebenheiten und Projektziele definiert und ausgewählt werden können. Werden bspw.
durch den Auftraggeber definitive Meilensteine bzw. Fertigstellungszeitpunkte definiert,
müssen die Strategien so gewählt werden, dass diese Termine gehalten werden können.
Sind auf der anderen Seite die Kosten das wesentliche Zielkriterium, sind wiederum andere
Strategien sinnvoll. Des Weiteren hängen die Strategien von den verfügbaren Ressourcen
und den Gegebenheiten auf der Baustelle ab.
In einem komplexen Bauprojekt mit vielen Geschäftsprozessen, Geschäftsbeziehungen
und heterogenen Ressourcen ist von entscheidender Bedeutung, die Geschäftslogik klar
und effizient darzustellen. Ein Regelwerk ist daher eine bevorzugte Lösung, um die ent-
stehende Komplexität erfolgreich bewältigen zu können. Es soll auch die Tatsache berück-
sichtigt werden, dass die Projekte eine Tendenz zu einem schnellen Anwachsen der Re-
gelanzahl haben, und so aus dutzend Regeln schnell einige Hunderte im Laufe der Imple-
mentierungen werden können. Die vorgestellte Prozesskonfigurationsontologie hilft, das
Konfigurationswissen zu strukturieren und ermöglicht so, zusammen mit der Process In-
stance Ontologie die Kombination aus Ontologien und Regeln auf vorteilhafte Weise zu
implementieren.
Die weiteren Schritte sind weitere Implementierungen auf Basis der vorgeschlagenen
Methodologie sowie deren Evaluierung und schließlich ihre Anwendung in der realen Pra-
xis.
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