Civil Engineering Reference
In-Depth Information
Abb. 9.3 Aufgaben der Referenzmodellierung, [ 3 ]
9.3.2 Referenzmodellierung
Die Theorie der Referenzinformationsmodellierung befasst sich mit Methoden zur
Wiederverwendung von Modellinhalten. Referenzmodelle sind demnach verallgemei-
nerte Informationsmodelle, die Ausgangslösungen für die Gestaltung von branchen-,
unternehmens- und projektspezifischen Informationssystemen darstellen [ 1 , 2 ]. Im Ge-
gensatz zu konzeptuellen Modellen für spezifische Anwendungsbereiche formulieren sie
universelle und wiederverwendbare Empfehlungen für eine ganze Klasse von Anwen-
dungsbereichen.
Die Referenzmodellierung bezeichnet die Menge aller Handlungen zur Entwicklung
und Anwendung von Referenzmodellen. In den meisten Referenzmodellierungsansätzen
werden diese beiden Aufgabenbereiche als zyklische Prozesse, Entwurfs- und Anwen-
dungsprozesse, angesehen, die in einzelne Teilaufgaben unterteilt und durch entsprechende
Modellierungstechniken unterstützt werden können.
Abbildung 9.3 illustriert die Aufgaben der Referenzmodellierung nach [ 3 ]. Hierbei um-
fasst der Entwicklungszyklus die Problemdefinition und Konstruktion der Referenzmo-
delle sowie deren spätere Bewertung und Pflege. Die Anwendung, auch als Zyklus de-
finiert, besteht wiederum aus dem Auffinden, dem Anpassen und der Integration sowie
der schlussendlichen Nutzung der Referenzmodelle. Ein entsprechender Vorschlag für das
Bauwesen findet sich bspw. auch bei [ 4 ], die ihren Ansatz zur aktiven Prozesswiederver-
wendung in die fünf Aufgaben Acquire Process Knowledge, Process Mining, Make Con-
ceptual Process and Workflow Models, Use Process Models und Analyze Use of Process
Models unterteilen.
Die Referenzmodellierungsansätze unterscheiden sich im Wesentlichen darin, wie das
betriebswirtschaftliche und informationstechnische Wissen der Referenzmodelle wieder-
verwendet wird. Je nach der Gestalt der Anwendungsdomäne und ihrer Modelle werden
für das Auffinden, Anpassen und Integrieren der Referenzmodelle unterschiedliche Tech-
nologien genutzt. So unterscheiden [ 5 ] insgesamt zwölf Formen der Modellanpassung in
Abhängigkeit von der Dekomposition der Referenzmodelle und ihren Variationsmöglich-
keiten. Zu diesen gehören bspw. die direkte Übernahme eines statischen Referenzmodells
oder dessen dynamische Konstruktion aus mehreren konfigurierbaren Teilmodellen. In An-
Search WWH ::




Custom Search