Civil Engineering Reference
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regelgerechten Verarbeitung des geförderten Betons. Dazu kommt der Zeitbedarf für die
Bereitstellung und obligatorische Reinigung der Betonpumpe.
Das realistische Multimodell der gesamten Baustelle bietet eine mächtige Umgebung
für zahlreiche Untersuchungen über die Dauer von Herstellprozessen. Der ermittelte Zeit-
bedarf für einen untersuchten Herstellprozess in der lokalen 3D Analyse (s. o.) bzw. der
lokalen 3D Simulation (Band 2, Teil I, Kap. 2) wird dann als Leistungsansatz im Fach-
modell Leistungsansätze zur Verfügung gestellt, sei es für die Terminplanung oder für
eine Montage- oder Logistiksimulationsuntersuchung. Die aussagekräftige Analyse von
Geometrie, Kranbewegungen, Montagevorgängen und ganzen Herstellprozessen zur Er-
mittlung von Leistungsansätzen ist eine zentrale Innovation im Vergleich zur klassischen
Baustellenplanung.
7.5.11 Referenzprozesse für die Baustellenplanung
Die virtuelle Baustelle ist das effektive Instrument für eine moderne Baustellenplanung.
Mit großem Nachdruck wurde der Versuch unternommen, alle einzelnen Teilbauprozesse
in Teilfachmodellen nachzubilden, die die künftige Baustelle für Detailvorgänge, wie z. B.
den Vorgang Stahlbetonstütze in Ortbeton erstellen, möglichst realistisch beschreiben. Sie
werden als Referenzprozesse bezeichnet [ 12 , 13 ](Teil II , Kap. 10 ). Sie sind als Multimo-
delle strukturiert, da einzelne Baumaschinen und Bauhilfsmittel als unabhängige modulare
Teilmodelle verwaltet werden, u. a. wegen dem gewählten Aufbau in Produktteilstrukturen
und Baugruppen (Abschn. 7.3 ). Referenzprozesse sind Teilfachmodelle, die Prozessteil-
modelle, Bauwerksteilmodelle und Baustelleneinrichtungsteilmodelle enthalten. Sie stel-
len eine Filtersicht auf das Baustellenmodell dar. In Abb. 7.56 ist der Bauprozess Beweh-
ren, Schalen und Betonieren mit Betonkübel nachgestellt, in einer lokalen 3D Simulation
analysiert und als Teilfachmodell für das Bauausführungsmodell abgespeichert worden.
Die Interaktion des geplanten Bauwerks mit Kranen, Gerüsten und Baumaschinen aller
Art war das Ziel der Bemühungen. Der Herstellprozess des geplanten Bauwerks fordert
Materialströme, die über Transportketten bedient werden müssen. Bedeutsam ist z. B.,
die Umsetzung der Schalsysteme über alle Einsatzorte sicherzustellen. Dafür ist es er-
forderlich, die Schalung zu Transporteinheiten zusammenzufassen. In Abb. 7.57 sind für
die Erstellung von Stahlbetonstützen unterschiedliche Konfigurationen und die dazu not-
wendigen Hilfsmittel dargestellt. Die bei diesen Untersuchungen des Multimodells er-
stellten Teilfachmodelle können später in weiteren Simulationen als modulare Multimo-
delle oder Referenzmodelle für die Modellierung einzelner Vorgänge (Teil II , Kap. 23 ,
Abschn. 23.10 ) eingesetzt und je nach Situation modifiziert werden.
Mit dem Teilfachmodell für die typisierten Transporteinheiten wird der Weg vom Aus-
schalen über die Reinigung bis zur nächsten Verwendung nachgezeichnet. Auf diese Weise
erfolgt eine geometrische Kontrolle der Transportwege und der Kranförderung mittels ei-
ner statischen 3D Situationsvisualisierung (Abb. 7.58 ) oder einer lokalen 3D Simulation
(Band 2, Teil I, Kap. 2).
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