Civil Engineering Reference
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rangig mit ihren Kernkompetenzen und wirken bei der Leistungserstellung gegen-
über Dritten als ein einheitliches Unternehmen. Dabei wird auf die Institutionalisie-
rung zentraler Funktionen weitgehend verzichtet und der notwendige Koordinations-
und Abstimmungsbedarf durch geeignete Informations- und Kommunikationssys-
teme realisiert. Das virtuelle Unternehmen besteht solange, bis sein Geschäftszweck
erfüllt oder hinfällig geworden ist.“
Der in dieser Definition verwendete Begriff der Kernkompetenz wird in derselben Ar-
beit folgendermaßen definiert:
„Kernkompetenzen stellen das unternehmensspezifische Wissen, die Fertigkei-
ten und die vorhandenen Technologien eines Unternehmens, einer Institution oder
Einzelperson dar, die als Kern der Eigenleistung in die auf dem Markt angebotenen
Produkte bzw. Dienstleistungen eingehen.“
Für den Fall, dass sich aus der Kooperation negative Auswirkungen für einen oder meh-
rere Projektpartner ergeben sollten, ist der Austritt des Partners oder die Auflösung der
Kooperationsvereinbarungen relativ einfach möglich und es können weitreichende nega-
tive Konsequenzen, die bei Fusionen und Unternehmenszusammenschlüssen zu erwarten
wären, verhindert werden.
Im Bereich der Forschung und der akademischen Projektbearbeitung ist diese Form der
kollektiven Zusammenarbeit besonders in der Informatik weit verbreitet. So wird bspw.
im GRID Bereich [ 22 ] die Projektkooperation als VO geregelt [ 23 ]. Allerdings gibt es ei-
nige Unterschiede in der Verwendung von VOs im akademischen und im wirtschaftlichen
Umfeld. Während die Zielsetzung bei der akademischen Verwendung hauptsächlich auf
der gemeinsamen Zusammenarbeit liegt, ist die Motivation der Beteiligten an einer VO in
der freien Wirtschaft eine andere. Die Beteiligten sind, wie es schon im ersten Abschnitt
beschrieben wurde, trotz der Projektverbundenheit vorrangig sich selbst und eigenen In-
teressen verpflichtet.
Die VO orientiert sich an den Projektstrukturen und ist modular aufgebaut. Ein VO Mo-
dell bildet die Partner mit ihren Rechten und Pflichten formal ab. Durch die Definition von
typischen Rollen der Projektbeteiligten mit ihren Berechtigungen können VO Modelle als
Referenzmodelle verwendet werden, die dann projektspezifisch verfeinert und ausgefüllt
werden.
Im nächsten Kapitel wird das im Projekt Mefisto konzipierte VO Modell für Baupro-
jekte vorgestellt, das mit dem Ziel entwickelt wurde, die Kompetenzen, Rollen, Abhängig-
keiten und Zuständigkeiten der Projektpartner in transparenter Form abzubilden.
6.6
Das Mefisto VO Modell
6.6.1 Abbildung der Projektorganisation
Im Projekt Mefisto hat das VO Modell grundsätzlich zwei unterschiedliche Aufgaben zu
erfüllen. Zum einen wird es zur Identifikation von Organisationseinheiten genutzt und
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