Civil Engineering Reference
In-Depth Information
Abb. 6.1 Übersicht der
Interaktionsmechanismen
nach [ 4 ]
Koordination bedingt Kommunikation sowie ein gemeinsames Interesse der beteiligten
Akteure. Wenn die beteiligten Akteure gemeinsam arbeitsteilig eine Leistung erzeugen
oder an einer gemeinsamen Aufgabe arbeiten, spricht man von Kooperation. Eine Grund-
voraussetzung ist hier eine starke Übereinstimmung von Zielen und das Bewusstsein von
globalen Konsequenzen einzelner lokaler Handlungen [ 5 ]. Die gemeinsame Bearbeitung
einer Aufgabe am selben Objekt bildet einen Spezialfall der Kooperation und wird als
Kollaboration bezeichnet. Während bei der Kooperation noch abgegrenzte Teilaufgaben
jeweils isoliert von Akteuren bearbeitet werden, findet bei der Kollaboration eine Integra-
tion der Aufgabenbearbeitung solchermaßen statt, dass sich einzelne Teilaufgaben nicht
mehr klar abgrenzen lassen [ 4 ].
Ein Kollaborationsbeispiel ist die gemeinsame, verteilte Spezifizierung von Produktan-
forderungen im Rahmen von Bauplanungsprozessen. Mit der unterschiedlichen Struktu-
rierung der verteilten Aufgabenbearbeitung unterscheiden sich auch die für eine Sicher-
stellung eines gemeinsamen Arbeitsergebnisses notwendigerweise auszutauschenden In-
formationen.
6.3
Formalisierung der Kollaboration
6.3.1 Die Bauprojektorganisation
Die Bauprojektorganisation muss bei der Modellierung von Organisationsstrukturen nicht
nur die komplexen Beziehungsgeflechte und die unterschiedlichen Beziehungsarten ab-
bilden, sondern auch die unterschiedlichen Interessen aller Beteiligten. Neben dem ge-
meinsamen Interesse der Projektpartner an der Bearbeitung eines Bauprojekts ist die Ge-
winnerzielung ein intrinsisches Ziel aller Wirtschaftsunternehmen. Um den Erfolg des Ge-
samtprojektes in den Vordergrund zu rücken, ohne die Einzelinteressen der verschiedenen
Partner aus den Augen zu verlieren, ist ein transparentes Organisationsmodell nötig, das
die nötige Balance zwischen den Interessen der Beteiligten fördert. In internationalen Stu-
dien wurde festgestellt, dass ein kooperatives und vertrauensvolles Verhältnis zwischen
den Projektbeteiligten eine Grundvoraussetzung für die erfolgreiche Projektumsetzung
ist [ 7 ]. Um der natürlichen Interessenambivalenz der Projektbeteiligten zu begegnen, ist
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