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Abb. 4.1
Semiotisches Dreieck nach [
19
]
Realität, das ausgewählte Phänomene anhand von Konzepten beschreibt. Der Begriff ex-
plizite Spezifikation setzt voraus, dass die Art der Konzepte und die Regeln für ihre An-
wendung unmissverständlich definiert sind.
Die Definition von [
2
] ist sehr allgemein und für die weitere Verwendung zu unpräzise.
Grundlage für diesen Bericht soll daher die formale Definition von [
3
] darstellen, welche
die Ontologie als Tupel bestehend aus einem Ontologie Schema, einem Axiomensystem,
einer Wissensbasis und einem Lexikon formalisiert:
•
Das Ontologieschema spezifiziert die intentionalen Aspekte einer Wissensdomäne. Es
setzt sich zusammen aus der Konzepthierarchie sowie der Relationenhierarchie. Hierbei
kennzeichnen Konzepte, auch als Klassen oder Kategorien bezeichnet, Mengen von
Elementen mit gleichen Merkmalen. Relationen spezifizieren die Bezüge zwischen den
Konzepten.
•
Das Axiomensystem dient zur Beschreibung logischer Zusammenhänge, die zwischen
den Konzepten und/oder den Relationen vorherrschen können. Zur Formulierung dieser
Zusammenhänge wird Aussagenlogik ersten Grades oder Hornlogik verwendet [
4
].
•
Die Wissensbasis adressiert Aspekte des assertionalen Wissens. Hierbei bezeichnet das
assertionale oder auch extensionale Wissen das Wissen über konkrete Instanzen der
Konzepte bzw. Relationen.
•
Beim Lexikon handelt es sich um eine Struktur, die eine Menge von Bezeichnern für
Konzepte, Relationen und Instanzen enthält. Über sog. lexikalische Referenzen wird
den Bezeichnern das entsprechende Sprachvokabular zugeordnet.
4.1.3 Ontologien im Bauwesen
Die Idee von einem standardisierten, maschinenlesbaren Informationsmodell, das für In-
teroperabilität zwischen den verschiedenen Anwendungen in den unterschiedlichen Bau-
projektphasen sorgt, gewann Anfang der 90er Jahre mit dem Konzept des Building Infor-
mation Modeling, BIM, stark an Bedeutung. Erste Visionen gehen bis in die 70er Jahre
zurück. Bis heute wurde eine Vielzahl von Modellierungsmethoden entwickelt, um insbe-
sondere die semantische Heterogenität in den verschiedenen Datenformaten zu überwin-
