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2 Produktentwicklung und Änderungsmanagement
Da zu Beginn eines KDD-Vorhabens Wissen über die Anwendungsdomäne unerlässlich ist
(Cao/Zhang 2007, 677-692), werden in den folgenden Abschnitten die Grundlagen der Pro-
duktentwicklung im Maschinenbau dargestellt. Dabei werden zunächst Begrifflichkeiten erör-
tert, das Fachgebiet definiert und von anderen Bereichen abgegrenzt, diverse Modelle und
Methoden sowie die dazu eingesetzte IT-Unterstützung veranschaulicht. Das Änderungsma-
nagement als Teildisziplin und Hauptbetrachtungsdomäne dieser Arbeit wird daran anschlie-
ßend eingeordnet und aus Aufgabenperspektive sowie aus Prozesssicht beschrieben.
Abschließend erfolgt eine kurze Zusammenfassung.
Die in diesem Kapitel herausgearbeiteten Darstellungen dienen als Grundlage für ein Ver-
ständnis über die Domäne Produktentwicklung und im Speziellen über das Änderungsmana-
gement. Sie sind somit relevant für den Aufbau eines Geschäftsverständnisses (siehe Kapitel
3.3.2 und 3.8), welches zu Beginn eines jeden KDD-Prozesses geschaffen werden muss. Vor
diesem Hintergrund behandeln diese Grundlagen aus theoretischer Sicht die Aspekte, die für
die Beantwortung der ersten Forschungsfrage von Bedeutung sind, da aus diesen Domänen
die zu analysierenden Daten stammen und hier auch die empirischen Erhebungen vorgenom-
men wurden.
2.1
Produktentwicklung im Maschinenbau
Entwickelnde und produzierende Unternehmen verfolgen den Hauptzweck, ausgehend von
Kundenwünschen Produkte zu erstellen und zu vertreiben (Davila 2000, 385; Lindemann
2006, 286; Ulrich/Eppinger 2008, 2). Der Erfolg einer Unternehmung hängt somit u. a. von
der Fähigkeit ab, die Bedürfnisse der Kunden zu identifizieren und davon ausgehend mög-
lichst schnell und kostengünstig Produkte zu erstellen, welche diesen Wünschen entsprechen.
Diese Umstände führen dazu, dass die Leistungsfähigkeit der Entwicklungsabteilungen einen
entscheidenden Beitrag für die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen liefert und dadurch
von zentraler Bedeutung ist. Dies gilt insbesondere im Bereich des Maschinenbaus und der
Automobilindustrie, wo u. a. wachsende Konkurrenz und immer kürzer werdende Produktle-
benszyklen als beeinflussende Faktoren wirken (Lindemann 2006, 7).
Pahl et al. (2006, 9) argumentieren, dass aufgrund der großen Bedeutung der fristgerechten
Entwicklung marktfähiger Produkte ein Vorgehen zur Entwicklung von Lösungen nötig ist,
welches planbar, flexibel, optimierbar und nachprüfbar ist. Um diesen Anforderungen gerecht
zu werden genügt es nicht, ausschließlich Methoden aus dem Bereich Marketing, Design oder
Produktion für sich alleinstehend anzuwenden. Eine ganzheitliche Herangehensweise in Form
von Produktentwicklungsmethoden ist erforderlich, welche alle notwendigen Funktionen auf-
einander abstimmt, in sich integriert und bereitstellt (Ehrlenspiel 2009, 188-239; Gausemeier
et al. 2006, 26f.; Ulrich/Eppinger 2008, 2). Eine tiefergehende Darstellung der begrifflichen
Grundlagen sowie der Modelle und Methoden im Produktentwicklungsprozess erfolgt in den
nächsten Abschnitten.
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