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Turbokodes mit kleiner Einflusslänge ( K ≤ 5 ), sehr langen Eingangsfolgen
( l ≈ 2 16 , gleich der Interleaverlänge) und 10-20 Iterationen erreichen Leis-
tungsfähigkeiten nahe der SHANNON-Grenze.
Dieses Ergebnis zeigt, dass die Einführung des Turbo Codes im Jahr 1993 das
Gebiet der Kanalkodierung revolutioniert hat.
In den letzten 10 Jahren entstanden hier praktikable Realisierungen mit Leis-
tungsfähigkeiten nahe der SHANNON-Grenze. Turbo- und turboähnliche Ko-
des verdrängen in zunehmendem Maße klassische Kanalkodierungsverfahren
aus vielen Anwendungen und Standards. So hat das Consultative Committee
for Space Data Systems (CCSDS) Turbokodes als neuen Standard festgesetzt.
Diese bestehen aus einer parallelen Verkettung von entweder zwei (5 , 2 ) oder
den (5 , 3 ) und (5 , 2 ) rekursiv systematischen Faltungskodierern. Desweiteren
sind Turbokodes für die 3. Mobilfunkgeneration (UMTS) in Anwendung (z. B.
parallele Verkettung von zwei (4 , 2 ) rekursiv systematischen Faltungskodierern
mit Terminierung). Das neue Satelliten-Übertragungsverfahren DVB-S2 ver-
wendet einen leistungsstarken LDPC-Kode in serieller Verkettung mit einem
äußeren BCH-Kode. Standards wie der IEEE 802.16e (WiMAX) oder der IEEE
802.11n (WLAN) benutzen einen LDPC-Kode.
Die klassischen Kanalkodierungsverfahren verlieren zunehmend ihre Domi-
nanz, werden aber trotzdem weiterhin ihre Bedeutung behalten. Ein Beispiel
ist, wie bereits angesprochen, die serielle Verkettung von zyklischen Kodes
(BCH-, RS-Kodes) mit Turbo- und turboähnlichen Kodes zur Verbesserung der
Restfehlerwahrscheinlichkeit. Ein anderer großer Anwendungsbereich sind die
Speichersysteme. Auf der Basis von RS-Kodes können beispielsweise die Mög-
lichkeiten von Auslöschungskorrekturen e zient eingebunden werden. In pa-
tzt man diese Eigenschaft, wie schon
ausgeführt, zur Wiederherstellung fehlender Bereiche.
Ein Vorteil der klassischen Kodes ist auch die begrenzte Dekodierungsverzö-
gerung, die bei Turbo- und turboähnlichen Kodes für Anwendungen wie der
Sprachübertragung (noch?) ein Problem darstellt.
Die Anwendungen werden weiter die Entwicklung der Kodierungs- und De-
kodierungsalgorithmen beeinflussen. Interessant wird sein, ob beide Kodebe-
schreibungen, klassisch und turbo(ähnlich), auch in der Zukunft ihre gemein-
same Bedeutung behalten werden.
rallelen Speichersystemen wie RAID-6 nu
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