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Der innere Kodierer bildet eine weitere Paritätsstelle. Damit sind Koderate
und Minimalabstand R =
15 · 8 =
9
36
120 =0 , 3 und d min 7 · 4=28 be-
kannt. Der innere Dekodierer berechnet über die empfangene Folge die Pa-
ritätssumme. Ist die Paritätssumme Eins, erfolgt eine Einfachfehlerkorrektur
über den (7 , 4 ,d min, 2 =3) BCH-Kode. Die Paritätssumme ist Null bei einem
geradzahligen Fehler, r ( x )= b ( x ) mod g ( x ) =0 vorausgesetzt. Dieser Fehler
wird erkannt und die zugehörige fehlerhafte Stelle des Elements in der äußeren
Empfangsfolge markiert. Maximal sind 2 f k, 1 markierte Stellen einer äußeren
Empfangsfolge und damit Bündelfehler ohne Interleaving bis zu einer Länge
von 2 f k, 1 ·
n 2 =48 Bit , mit Interleaving, z. B. I =5 , bis zu einer Länge von
I
n 2 = 240 Bit korrigierbar.
Diese verbesserte Leistungsfähigkeit, bei nur geringem Koderatenverlust, wird
mit weniger Aufwand erreicht. Bei der Behandlung von nur Auslöschungsstellen
im äußeren Dekodierer entfallen beim Fehlerkorrekturalgorithmus die Bearbei-
tungsschritte 2. und 3. (Bildung des Lokatorpolynoms und Nullstellensuche).
Anmerkung :
Ein Kode vergleichbarer Koderate und Kodewortlänge wäre ein verkürzter
(21 , 7 ,f k =7) RS-Kode über GF (2 5 ) . Dieser kann Bündelfehler bis zur Länge
f k · k 1 =35 Bit oder bis zu f k zufällig verteilte fehlerhafte Elemente (in jedem
Element bis zu 5 Binärfehler möglich) korrigieren. Der Aufwand für die Be-
stimmung des Lokatorpolynoms ist dabei nicht zu vernachlässigen.
Interleaving ist ebenfalls möglich. Vergleichen Sie selbst!
Beziehen Sie dazu auch die Ausführungen zur verbleibenden Restfehlerwahr-
scheinlichkeit im Abschn. 9.2.3 mit ein!
· 2 f k, 1 ·
Das Beispiel macht deutlich, dass mit zusätzlicher Information, hier die Kennt-
nis der Fehlerstellen im äußeren Dekodierer, weitere Leistungsvorteile erreicht
werden. Mit einem äußeren RS-Kode sind damit bereits die Möglichkeiten von
soft-input erschöpft.
Eine andere Möglichkeit von soft-input bieten Faltungskodes mit der Anwen-
dung von 2-Bit- oder 3-Bit-Quantisierung, die das Rekonstruktionsergebnis des
Faltungsdekodierers verbessern. Mögliche soft-output Werte (z. B. mit SOVA)
sind in der klassischen Verkettung jedoch nur begrenzt auswertbar (eine mög-
liche Verkettung mit einem fehlererkennenden Paritätskode s. S. 232). Mit die-
sem Wissen war allerdings der Weg zur Anwendung der iterativen soft-decision
Dekodierung nur noch eine Frage der Zeit (s. Abschn. 8.7.2).
Typische klassische Kodeverkettungen sind ein serielles Aneinanderreihen von
zyklischen Kodes, wie im Beispiel 8.7.2 aufgezeigt, oder ein RS-Kode verkettet
mit einem Faltungskode. Letztere Verkettung wurde bis in die Mitte der 90er
Jahre als perfekt passend für die Fehlerkorrektur gesehen.
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