Cryptography Reference
In-Depth Information
Bevor Verkettungsbeispiele aufgezeigt und praktische Umsetzungen ausgeführt
werden, sei zunächst zum besseren Verständnis ein kurzer Exkurs zum In-
terleaving gegeben:
Kodewörter werden so ineinander verschachtelt, dass die Kodewortelemente in
einem bestimmten Abstand zeitlich voneinander versetzt weiter „verarbeitet“
werden.
Bei einem I ×n Blockinterleaver werden I Kodewörter a i ( i =1 , 2 , ..., I ) der
Länge n zeilenweise in eine Matrix geschrieben und anschließend spaltenweise
gelesen:
u 11 u 12 u 13 ... u 1 n
u 21 u 22 u 23 ... u 2 n
u 31 u 32 u 33 ... u 3 n
..................
u I 1 u I 2 u I 3 ... u In
M I×n =
.
Nach I -facher Spreizung (auch als Interleavingtiefe [interleaving depth] be-
zeichnet) lautet der Ausgabeblock der Länge I
·
n
a Block =( u 11 u 21 u 31 ... u I 1 u 12 u 22 u 32 ... u I 2 u 13 u 23 u 33 ... u I 3 ... u In ) ,
d. h., zwischen anfangs aufeinanderfolgenden Elementen liegen jetzt
( I − 1)
Elemente aus anderen Kanalkodefolgen.
Zum Entspreizen [deinterleaving] wird der Empfangsblock b Block jetzt spalten-
weise in eine I × n Matrix geschrieben und zur Fehlerkorrektur eine n -stellige
Empfangsfolge zeilenweise ausgelesen.
Wenn I Zeilen einer Matrix Empfangsfolgen b i ( i =1 , 2 , ..., I ) eines f k fehler-
korrigierenden Kodes der Länge n sind, dann können im Block der Länge I
n
insgesamt f k Bündelfehler der Länge I oder ein Bündelfehler der Länge I ·f k
vollständig korrigiert werden.
·
Beispiel 8.7.1
Dem Kodierer eines (15 , 11 , 5) RS-Kodes über GF (2 4 ) ist ein Blockinterleaver
mit einer Interleavingtiefe von I =8 nachgeschaltet. Ohne Interleaving wären
nach der Übertragung Bündelfehler bis zu einer Länge von f k · k 1 =2 ·
4 =8 Bit
(mit Sicherheit nur ( f k 1) · k 1 +1=5 Bit ) korrigierbar. Mit einem Blockin-
terleaver sind Bündelfehlerlängen bis zu I · f k · k 1 =64 Bit (bzw. I · f k =
16 Elemente ) möglich.
Die folgende Grafik veranschaulicht diesen Sachverhalt. Die Elemente sind fort-
laufend nummeriert.
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