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zurück zum Wurzelknoten. Die Distanzschwelle wird erhöht und die Suche be-
ginnt von neuem. Wird eine Kanalkodefolge a i mit d ( H ) ( a i ,b )=0 gefunden,
liegt kein erkennbarer Fehler vor. Bei d ( H ) ( a i ,b )= D> 0 gibt die Distanz-
schwelle den Abstand zwischen beiden Folgen an, damit auch die Zahl korri-
gierter Fehler. Es ist möglich, dass mehrere Kanalkodefolgen zur Empfangsfolge
die gleiche Distanz haben. Die Entscheidung fällt zugunsten der Folge, welche
die Distanzschwelle als erste erfüllt. Die Folge a i ist die geschätzte, wahrschein-
lichste Kanalkodefolge
a (= b korr ) .
Der Nachteil des Algorithmus liegt in der sich ändernden Bearbeitungszeit,
abhängig von der Fehleranzahl. Bei geringem Störverhalten, auch bei Betrach-
tung der durchschnittlichen Bearbeitungszeit, hat dieser Algorithmus Vorteile
gegenüber anderen Verfahren. Für Realzeit[real time]-Anwendungen ist dieser
Algorithmus jedoch wenig attraktiv. So sind z. B. bei Sprachübertragungen
feste Verzögerungszeiten notwendig. Beim Filetransfer [non real time packet
application] stellen unterschiedliche Verzögerungszeiten kein Problem dar.
Der Algorithmus ist weiterhin nahezu unabhängig von der Einflusslänge K
(z. B. K =32 in Pioneer-Missionen [COH 98]; zum Vergleich: beim VITERBI-
Algorithmus sollte K nicht größer 9 sein, s. Abschn. 8.6.3.2).
Die Anzahl Pfade und damit die Mächtigkeit des Kodealphabets A wächst
exponentiell mit der Informationslänge. Sinnvolle Längen liegen bei l ≤ 100 .
Zu dem liegt der Vorteil des Algorithmus in der Speicherung immer nur einer
Kanalkodefolge .
Eine Begrenzung durch Terminierung schränkt bei Übertragungsfehlern die
Zahl möglicher Kanalkodefolgen gleichen Abstands zu b ein, verlängert natür-
lich das Baumdiagramm um die k Terminierungsstellen.
Beispiel 8.6.5
Auf der Grundlage des Faltungskodierers aus Beispiel 8.6.2 ist der FANO-
Algorithmus zur Kodierung von a = (1101) und zur Dekodierung von b =
(101011100111) , unter Berücksichtigung von Terminierung, anzuwenden.
Lösung: s. S. 222
(Die Knoten in t +1 sind mit dem Abstand
i =0
t
d ( H ) ( v ( i ) ,y h ( i )) bewertet.)
Für eine Distanzschwelle von D =3 wurde eine Kodefolge mit d ( H ) (
a, b )=3
gefunden. Die zugehörige Quellenkodefolge b stimmt mit a überein. In diesem
Beispiel wurden demzufolge 3 Fehler korrigiert, d. h. mehr als f k =
d f 1
2 =2
mit Sicherheit rekonstruierbare Fehler.
Die Leistungsfähigkeit von Faltungskodes liegt in der Regel über dem Fehler-
korrekturgrad f k . Vorteile findet man vor allem bei zufällig verteilten Einzel-
fehlern. Die Dekodierungsergebnisse sind immer korrekt oder falsch. Ein De-
kodierungsversagen kann nicht auftreten.
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