Cryptography Reference
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Da der jeweilige Zustand der Quelle in diesem Fall nur vom Ereignis x ( m ) be-
stimmt wird, spricht man bei MARKOW-Quellen erster Ordnung auch meis-
tens von Zustandswahrscheinlichkeiten anstelle von Ereignis- oder Zei-
chenwahrscheinlichkeiten.
Die bedingte Wahrscheinlichkeit ist in diesem Modellfall gemäß Gl. (2.8)
p ( x ( m +1) |
x ( m ) ) ,
wofür wir im Folgenden die Schreibweise
p ( x j |x i ) i, j =1 , 2 , ..., N )
(2.9)
verwenden werden. Sie ist die Wahrscheinlichkeit dafür, dass das Ereignis bzw.
der Zustand x j eintreten wird, wenn der Zustand x i vorliegt. Weil damit der
Übergang vom Zustand x i in den Zustand x j ausgedrückt wird, bezeichnet
man p ( x j |x i ) auch als Übergangswahrscheinlichkeit .
Definition 2.2.3 Eine MARKOW-Quelle ist das mathematische Modell ei-
ner Informationsquelle, bei dem die aufeinanderfolgende Auswahl von Quel-
lenzeichen, d. h. die Folge der Zustände, sowohl von der momentanen Ver-
teilung der Auftritts- bzw. Zustandswahrscheinlichkeiten als auch von der
Verteilung der Übergangswahrscheinlichkeiten abhängt.
Der Begriff „momentane Verteilung“ weist darauf hin, dass die Auftritts- bzw.
Zustandswahrscheinlichkeiten (im Gegensatz zu Quellen mit unabhängigen Er-
eignissen) bei MARKOW-Quellen i. Allg. zeitlich veränderlich sind. Die Folge
dieser Wahrscheinlichkeitsverteilungen der Zustände bzw. Quellenzeichen nen-
nen wir MARKOW- Kette (s. Bild 2.2.1).
Die MARKOW-Kette kann in jedem diskreten Zeitpunkt nach dem Satz von
der vollständigen Wahrscheinlichkeit wie folgt berechnet werden:
N
p ( x j )=
p ( x i ) p ( x j |x i ) j =1 , 2 , ..., N ) .
(2.10)
i
=1
Anmerkung :
Im Gegensatz zu den Zustandswahrscheinlichkeiten soll die Verteilung der
Übergangswahrscheinlichkeiten zeitlich invariant sein.
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