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Wir betrachten abschließend noch ein spezielles Quellenmodell:
Ein besonderer Modellfall liegt vor, wenn sich das Wahrscheinlichkeitsfeld
aus gleichwahrscheinlichen und nichtgleichwahrscheinlichen Ereignissen zusam-
mensetzt. Als Beispiel kann man sich eine Skalenanzeige (mit Grob- und Fein-
anzeige) vorstellen, bei der die ganzzahligen Werte mit sehr unterschiedlichen
Wahrscheinlichkeiten auftreten können, während für die Zwischenwerte meis-
tens Gleichwahrscheinlichkeit angenommen werden kann.
Das mathematische Modell dieses Falls kann wie folgt beschrieben werden:
Gegeben sei eine diskrete Quelle mit N unabhängigen Objekten mit unter-
schiedlichen Auftrittswahrscheinlichkeiten p i und M i gleichwahrscheinlichen
Elementen des i -ten Objektes ( i =1 , 2 , ..., N ).
Die Entropie des i -ten Objektes ist
H i = ld p i + ld M i .
Als Mittelwert über alle N Objekte erhalten wir die Quellenentropie H m in
bit/Element :
N
p i ( ld p i + ld M i ) .
H m =
(2.6)
i =1
Für den Fall M i = M für alle i gilt
N
p i ld p i + ld M.
H m =
(2.7)
i =1
Die Gln. (2.6) und (2.7) zeigen nochmal deutlich, dass es sich bei diesem Quel-
lenmodell um einen zweistufigen Entscheidungsprozess handelt:
1. Auswahl eines Objektes,
2. Auswahl eines Elementes aus dem entsprechenden Objekt.
Beispiel 2.2.3
Eine diskrete Quelle enthält 24 Zeichen, die in drei gleich große Gruppen mit
den Auftrittswahrscheinlichkeiten ( p i )=(0 , 80 0 , 15 0 , 05) unterteilt werden
können. Innerhalb jeder Gruppe treten die Zeichen gleichwahrscheinlich auf.
Es ist die Entropie dieser Informationsquelle zu bestimmen!
Lösung:
Mit M =8 , N =3 und ( p i ) ergibt sich nach Gl. (2.7)
H m = ld 8 0 , 8 ld 0 , 8 0 , 15 ld 0 , 15 0 , 05 ld 0 , 05 = 3 , 9 bit/Zeichen .
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