Cryptography Reference
In-Depth Information
spricht man von einem Fermat-Zeugen .
Nun könnte man vermuten, dass ein guter Primzahltest der folgende wäre: Wähle
zunächst a
∈{
2 ,...,n
2
}
zufällig und teste, ob a ein Zeuge ist; wie man leicht sieht,
sind a =1 und a = n
1 nie Zeugen. Ist dies der Fall, so gib »zusammengesetzt« aus,
sonst »prim«.
In der Tat sieht dieser Test zunächst vielversprechend aus, denn es gilt:
Z n ein Fermat-Zeuge. Dann
Lemma 6.3.8. Es sei n> 2 eine ungerade Zahl und sei a
Z n Fermat-Zeugen.
sind mindestens die Hälfte der Elemente in
Beweis. Man kann sich mit Hilfe von Lemma 6.3.1 leicht überlegen, dass U = {b ∈
{
Z n bildet: Sie enthält das
Einselement 1 und ist unter Multiplikation abgeschlossen. Wegen a/
b n− 1 mod n =1
1 ,...,n
1
}|
}
eine Untergruppe von
U ist U eine echt e
Z n . Nun erhalten wir die Behauptung aus Folgerung 6.3.2.
Untergruppe von
Z n , so ist die Wahrscheinlichkeit, einen Fermat-Zeugen
zu »erwischen«, wenn man zufällig ein Element aus
Existiert ein Fermat-Zeuge a
Z n wählt, also recht groß. Genauer
φ ( n )
2 n
ist sie
, da bekanntlich φ ( n )= | Z n |
gilt. Aus dem Beweis zu Folgerung 6.3.3
φ ( n )
2 n
1
2 · (1+log n )
folgt weiter
. Diese Wahrscheinlichkeit kann man durch wiederholtes
Raten eines Zeugen sehr schnell, nämlich exponentiell, steigern (siehe das Beispiel nach
Folgerung 6.3.3 sowie Aufgabe 5.7.16 zur Wahrscheinlichkeitsverstärkung). Damit wäre
bereits der Fermat-Test, der nur Bedingung 2. in Lemma 6.3.7 überprüft, ein sehr guter
Primzahltest.
In der obigen Argumentation sind wir davon ausgegangen, dass wenigstens ein Fermat-
Zeuge a
Z n existiert. Leider gibt es unendlich viele ungerade, zusammengesetzte Zahlen
n ,die keinen solchen Zeugen besitzen, sogenannte Carmichael-Zahlen:
Definition 6.3.3 (Carmichael-Zahlen). Eine ungerade, zusammengesetzte Zahl n ist
eine Carmichael-Zahl , falls a n− 1 mod n =1 für alle a
Z n gilt.
Für Carmichael-Zahlen ist der Fermat-Test unbrauchbar: Für eine Carmichael-Zahl n
ist a n− 1 mod n =1 für »fast« alle Zahlen a in
{ 1 ,...,n− 1 }
erfüllt, nur für a∈ Z n nicht
- sonst wäre a n− 2 mod n wegen a
a n− 2 mod n =1 das inverse Element zu a
·
Z n ,und
also a ∈ Z n .AbervonZahlen a
Z n , und also ggT ( a, n )
=1 ,
gibt es nicht viele, wenn n nur wenige Primfaktoren besitzt, was durchaus der Fall sein
kann. Auf einen Zeugen a
∈{
1 ,...,n
1
}
mit a/
Z n zu treffen, wäre in der Tat ein
großer Glückstreffer, denn ggT ( a, n ) wäre ein nicht-trivialer Faktor von n .Manwürde
also sicher wissen, dass n keine Primzahl ist und hätte sogar einen Faktor gefunden.
Da der Fermat-Test also für Carmichael-Zahlen versagt, schauen wir uns Bedingung 1.
von Lemma 6.3.7 genauer an. Leider müssen wir für diese Bedingung Folgendes festhalten:
In Bedingung 1. geht es darum, eine Wurzel von 1 in
∈{
1 ,...,n
1
}
mit a/
Z n zu finden, die nicht 1 oder
1 mod n ist. Mit dem Chinesischen Restsatz (Satz 6.3.1) kann man sich aber leicht
überlegen, dass es davon nicht viele geben kann, falls n nur wenige Primfaktoren aufweist:
Ist zum Beispiel n = p
q für zwei verschiedene Primzahlen p und q , dann sind die
einzigen Wurzeln von 1 solche Zahlen a ∈{ 1 ,...,n− 1 }
·
, für die a mod p ∈{ 1 ,p− 1 }
und
gilt. Davon gibt es allerdings nur 2 2 =4 viele(sieheAufgabe6.7.6).
a mod q
∈{
1 ,q
1
}
 
Search WWH ::




Custom Search